Agenturmeldung ## Zitate ## Sigmar Gabriel bei AUDIO NOW: "Die alte atlantische Partnerschaft ist unwiderruflich vorbei".
Geschrieben am 20-10-2020 |
Köln (ots) - Wie denkt Sigmar Gabriel heute über Angela Merkel, Donald Trump und den Rassismus bei der Polizei? Im AUDIO NOW Podcast "Woran glaubst du?" versucht Gabriel beim Sonntagsfrühstück mit Kerstin Humberg und Heribert Prantl auch zu erklären, warum er nur schwarzen Kaffee trinkt und im Frühjahr den Fleischriesen Tönnies beraten hat - obwohl er als Wirtschaftsminister ein scharfer Kritiker der Fleischindustrie war. Er gibt intime Einblicke in seine politische Zeit und wie er sie Post-SPD gestaltet. Der frühere Außenminister und SPD-Vorsitzende wirbt dafür, das deutsche Verhältnis zu den USA neu zu definieren, "egal wer da Präsident wird". Der Podcast ist ab sofort über AUDIO NOW abrufbar ( https://audionow.page.link/woran ).
Der frühere Außenminister und SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel will die Partnerschaft Deutschlands mit den USA neu definieren; die alte atlantische Partnerschaft sei "unwiderruflich vorbei, egal wer da Präsident wird". Gabriel ist derzeit Vorsitzender des Vereins Atlantik-Brücke, der sich seit 1952 für ein gutes deutsch-amerikanisches Verhältnis einsetzt.
Amerika, so analysiert Gabriel, "wird pazifischer und weniger europäisch". Über die Folgen müsse man reden und die Frage beantworten "Was verbindet Amerika und Deutschland im 21. Jahrhundert?". Gabriel warnte davor, "ausgerechnet als Deutscher amerikanische Wahlsysteme zu kritisieren". Die Amerikaner seien "jedenfalls länger eine Demokratie als wir und auch weniger durch Blut gewatet, bis sie eine hatten". Gabriel prognostiziert, dass die USA "irgendwann feststellen werden", dass 'Bowling alone' in der Welt des 21. Jahrhunderts "ein auch für sie gefährliches Spiel" sei.
Gabriel äußerte sich im Podcast auch zur Krise der SPD und zu seinem Rückzug aus der Politik. Die Lage der SPD mache ihn "wehmütig und traurig"; eine Rückkehr an die Spitze der Partei schloss er kategorisch aus. Gabriels Betrachtung der Lage seiner Partei gipfelt in der Antwort auf die Frage "Drei Dinge, die mich auf die Palme bringen ...". Dazu Gabriel: "S - P - D". Er riet seiner Partei, im Wahlkampf eine Idee dafür zu entwerfen, wie Deutschland in zehn Jahren sein soll: eine Strategie für wirtschaftlichen Erfolg und soziale Sicherheit.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die SPD der nächsten Bundesregierung angehöre, so Gabriel im Podcast-Gespräch, sei "überschaubar groß"; das sei aber "kein Weltuntergang". Es gebe viel Anlass zur Vermutung, dass es auf Schwarz-Grün hinauslaufe. Im Rückblick auf seine Zeit in der Regierungskoalition mit Merkel lobte Gabriel die Verlässlichkeit der Kanzlerin; diese sei bei ihr "auch ein Machtprinzip". Angela Merkel habe aus seiner Sicht "nicht viele politische Fehler". Einen aber habe sie: bei Personalentscheidungen warte sie zu lange; und dann liege sie oft daneben.
Die Zitate sind frei mit dem Hinweis auf den AUDIO NOW Podcast "Woran glaubst du?"
Zitate aus dem Podcast:
Sigmar Gabriel über sein Frühstück:
"Wir sind ja ein Haushalt, der es morgens eilig hat. Ein Kind in den Kindergarten, das andere in die Schule. Frau zur Arbeit. Bei mir ist's ein bisschen abhängig davon, ob ich los muss oder nicht. Dann wird relativ schnell gefrühstückt. Das heißt: Toast, ein Brot oder auch gar nix."
Über Tönnies:
"Tönnies war der, mit dem am einfachsten zu vereinbaren war: Ein Branchenmindestlohn, die Erhöhung der Anteile der Festangestellten, die Reduktion der Werksverträge, Investitionen in die Wohngebäude und vor allem eins: die Umstellung der Werksverträge aus rumänischen und bulgarischen Recht auf deutsches Recht."
Auf die Frage, ob Tönnies in Ordnung ist:
"Nein, Tönnies ist erstmal ein Unternehmen, das jedenfalls damals mit dem, was unter den damaligen Bedingungen mit CDU und SPD möglich war, am progressivsten die Dinge umgesetzt hat. Er hat die Arbeitsbedingungen verbessert, hat in Löhne investiert. Dass es besser wäre, wir hätten gar keine Werksverträge, das ist unbestritten. Das hatten wir damals auch versucht, ist aber abgelehnt worden."
Ob er nach 45 Jahren Politik Entzugserscheinungen hat:
"Nee, aber das liegt wahrscheinlich daran, dass ich noch zwei kleine Kinder habe. Nach einer Weile hat man sich irgendwie abreagiert. Am Anfang ist man natürlich sauer, wenn es so läuft wie bei mir. Aber das ist dann irgendwann weg. Und ich bin auch niemand, der den Rest seines Lebens nach hinten gucken will."
Auf die Frage, ob man die SPD nicht mehr braucht:
"Die Gesellschaft hat sich verändert. Und dann gibt es einen zweiten Teil und das hat mit der Sozialdemokratie selber zu tun. Der kann einen schon wehmütig und traurig machen: wie die Partei mit sich selbst umgeht und was für offensichtliche Fehler sie macht."
Gabriel über Merkel:
"Erstmal finde ich, dass Angela Merkel eine bemerkenswerte Persönlichkeit ist." ... Warum er sie mag: "Dass sie ihr Amt nicht wie eine Monstranz vor sich her trägt, dass sie jemand ist, der sehr genau abwägt, bevor sie entscheidet, dass man sich auf ihre Entscheidung verlassen kann."
Was würde Gabriel jetzt der SPD raten:
"Ich würde ihr raten, den Versuch zu unternehmen, für das Land eine Idee für in 10 Jahren zu entwerfen."
In welcher Rolle hat er die beste Figur gemacht:
"Die beste Figur hab' ich bestimmt als Außenminister gemacht, weil ich da schon 20 Kilo weniger gewogen hab."
"Statt eine Rassismusstudie zu machen, würde ich raten, sich mit der Frage zu beschäftigen, wieviel davon ist eigentlich tatsächlich manifestes Neonazitum - die dürfen natürlich nicht in der Polizei bleiben - und wieviel davon ist Abreagieren von Alltagsfrust, bei der ja Polizisten jedenfalls in ganz wichtigen Bereichen, in denen sie tätig sind, irgendwie mit allem Schiefgegangenen der Gesellschaft konfrontiert sind. Ich würde denen mal zuhören."
Gabriel zu Trump und zum amerikanischen Wahlsystem:
"Donald Trump ist eher ein Ergebnis der inneramerikanischen Entwicklung, als dass er die Ursache ist."
"Ich bin auch ein bisschen zurückhaltend, ausgerechnet als Deutscher amerikanische Wahlsysteme zu kritisieren. Die sind jedenfalls länger in der Demokratie als wir, und auch durch weniger Blut gewatet, bis sie die Demokratie hatten."
Was er in der Post-SPD-Zeit für sein Glück im Alltag braucht:
"Meine Kinder reichen mir eigentlich."
"Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass die Politik insgesamt, oder speziell was die SPD tut oder lässt, für mich mal so fern ist."
Die Zitate sind frei mit dem Hinweis auf den AUDIO NOW Podcast "Woran glaubst du?"
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