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WAZ: Politisch instinktlos - Leitartikel von Tobias Blasius

Geschrieben am 26-10-2007

Essen (ots) - Die politische Instinktlosigkeit der Essener
Stadtspitze ist wohl das Verblüffendste am Eklat um die
Gedenkveranstaltung zum 9. November. Wer ausgerechnet im kommunalen
Büro für interkulturelle Arbeit ungeniert eine Dame
weiterbeschäftigt, die sich durch antisemitische Hetze hervorgetan
hat, kann schwerlich verblüfft sein über die nachhaltige Verstimmung
der Jüdischen Kultusgemeinde. Die symbolträchtige Absage der
traditionell gemeinsamen Feier zu Ehren der Opfer der NS-Pogromnacht
ist Ausdruck einer tiefen, nur zu verständlichen Kränkung.

Es braucht nicht einmal diese besondere Betroffenheit, um die
amtliche Tapsigkeit skandalös zu finden. Wer Integration und
interkulturelle Verständigung ernst nimmt, darf niemanden gewähren
lassen, der sich an den Grundgewissheiten unserer Gesellschaft
vergreift.

Es ehrt zwar den Essener Oberbürgermeister, dass er seine
Fürsorgepflicht für die städtischen Mitarbeiter ernst nimmt und
selbst Unverzeihliches verzeihen will. Er trägt jedoch auch
Verantwortung für das politisch-gesellschaftliche Klima in einer
Stadt. Und das ist weit bedeutender.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
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Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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