Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Wahlerfolg von Cristina Fernández/Argentinien
Geschrieben am 29-10-2007 |
Bielefeld (ots) - Präsidentin werden war nicht schwer, Präsidentin sein dagegen sehr: Argentiniens erste Frau an der Spitze steht vor einer Doppelaufgabe. Cristina Fernández de Kirchner muss die Politik ihres Mannes fortführen und doch anders sein. Selbst in Europa werden Leistungsansprüche an Frauen meist höher gelegt. Die Machos in Buenos Aires werden allemal schärfer hinsehen. Frau Kirchner kann auch nicht die Erblast von Herrn Kirchner beklagen, und sie startet auf einem deutlich höheren Niveau. 2003 lag das Land am Boden - richtig darnieder. Banken waren zahlungsunfähig, nichts funktionierte mehr. Die Regierung Kirchner hat seitdem Großes vorgelegt, noch Größeres zu leisten, wird nicht einfach sein. Die Kandidatin Kirchner hat in den ärmeren Gebieten die meisten Stimmen gewonnen. Damit steht sie vor einer Herkules-Aufgabe. Kaum ein Schwellenland hat es bis heute geschafft, ansehnlichen Wachstumsraten Vergleichbares in Sachen Wohlfahrt zur Seite zu stellen. Ob Brasilien, China oder Korea: Sozial- und Gesundheitsversorgung kommen bei aller Dynamik nicht mit. Kaum anzunehmen, dass Argentinien aller Welt zeigen kann, wie das gelingt.
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