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Südwest Presse: Kommentar zum Thema Erbschaft

Geschrieben am 05-11-2007

Ulm (ots) - Es ist eine vernünftige Regelung, auf die sich die im
Streit geübten Regierungsparteien geeinigt haben - sofern man die
Erbschaftsteuer insgesamt als vernünftig betrachtet. Da gibt es
bekanntlicherweise durchaus unterschiedliche Meinungen, je nach
politischer Couleur. Wer erbt, wird darauf verweisen, dass das ihm
zufallende Vermögen bereits versteuert ist. Wer nichts in Aussicht
hat, kann sich darauf berufen, dass ein Erbe deshalb mit dem Staat
und der Allgemeinheit geteilt werden muss, weil es nicht aufgrund
einer Leistung, sondern ohne eigenes Zutun zufällt.
Diesen unterschiedlichen Standpunkten sind die Koalitionäre gerecht
geworden. Die Sätze wurden so angepasst - wenn es dabei bleibt -,
dass Omas Häusle vererbt werden kann, ohne dass der Fiskus daran
beteiligt wird. Und dass Firmenvermögen an die nächste Generation
weitergegeben werden kann, ohne dass ein Verkauf aus steuerlichen
Gründen notwendig wird.
Und dennoch wird die Steuerflucht der besonders Reichen ins
benachbarte Ausland weitergehen. Weil die Schweiz, Schweden, Italien,
Luxemburg und wahrscheinlich bald auch Österreich auf jegliche
Belastung von Erben verzichten, werden die, die es sich leisten
können, über die Grenzen zu den Nachbarn ziehen. Die sprechen zwar
gerne über ein einheitliches, ein geeintes Europa, meinen aber das
Gegenteil, solange es ihnen nutzt.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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