Bhutto in VANITY FAIR: Washington muss handeln Oppositionsführerin fordert härtere Haltung der USA / "Pakistan ist eine Diktatur."
Geschrieben am 07-11-2007 |
Berlin (ots) - Pakistans Oppositionsführerin und ehemalige Ministerpräsidentin Benazir Bhutto fordert die USA zu einem schärferen Vorgehen gegen Präsident Musharraf auf: "Sie sollten ihn auffordern, sofort die Verfassung wieder einzusetzen, als Armeechef abzutreten und bis zum 15. November freie und faire Wahlen auszurufen", sagte sie im Interview mit der Zeitschrift VANITY FAIR. "Wenn er das nicht tut, dann sollte sich Washington auf die Seite des Volkes stellen und nicht auf die Seite eines einzelnen Mannes."
"Ich glaube Musharraf nicht", sagte Frau Bhutto zu der Ankündigung der Regierung, die Parlamentswahlen würden trotz des Ausnahmezustands wie geplant am 15. Januar 2008 stattfinden. "Wir hatten uns auf einen Stufenplan zur Demokratie geeinigt. Diese Vereinbarung hat er gebrochen." Sie habe Zweifel daran, dass die angekündigten Wahlen fair sein würden. "Wir befürchten Manipulationen. Wenn die Wahlkommission nicht ausgetauscht wird, dann hat Pakistan gar keine wirkliche Wahl."
"Pakistan ist schon jetzt eine Diktatur", sagte Benazir Bhutto zu VANITY FAIR. "Hier herrscht das Kriegsrecht. Musharraf hat seine militärische Macht missbraucht, um die Verfassung außer Kraft zu setzen."
Bhutto ist Vorsitzende der "Pakistan Peoples Party", der größten Oppositionspartei des Landes. Sie war von 1988 bis 1990 und von 1993 bis 1996 Ministerpräsidentin Pakistans. Zuvor hatte sie jahrelang die Diktatur von Präsident Zia-ul-Haq bekämpft. Seit ihrem Sturz lebte sie im Exil in Dubai. Mitte Oktober kehrte sie nach Pakistan zurück. Für viele Menschen gilt sie als größte Hoffnung auf ein demokratisches Pakistan.
Das ganze Interview lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von VANITY FAIR.
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