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Allg. Zeitung Mainz: Kommentar zum Datenschutz

Geschrieben am 09-11-2007

Mainz (ots) - Die Wogen der Empörung schlagen hoch bei den neuen
Gesetzen zu
Datenspeicherung und Telefonüberwachung   im Prinzip ein gutes
Zeichen. Das ist keine Fundamental-Opposition, es zeugt vielmehr von
Sensibilität und gesunder Skepsis. Und die ist durchaus angebracht,
denn der Staat neigt gegenwärtig schon dazu, seine Befugnisse bis zur
äußersten Grenze auszuloten. Er tut das nicht aus bösem Willen,
weshalb die Begriffe "Orwell" oder gar "Stasi" in diesem Zusammenhang
blanker Unsinn oder Bösartigkeit sind. Nein: Die Sicherheitsbehörden
sehen sich mit einem absolut berechtigten, aber fast erdrückenden
Anspruch der Bürger konfrontiert. Er lautet: Ihr müsst uns vor
Verbrechen und Terror schützen, und zwar
allumfassend und lückenlos. Wenn dann vernünftige Leute wie
BKA-Präsident Ziercke antworten: "Dann gebt uns dafür auch die
angemessenen Instrumente",lässt sich dem schwerlich widersprechen.
Nur: Welches sind die angemessenen Instrumente? Die Gretchenfrage. In
letzter Instanz beantworten wird sie einmal mehr das
Bundesverfassungsgericht. Die Abwägung zwischen Freiheitsrechten und
Sicherheitserfordernissen ist hoch kompliziert, und die
Bürger müssen sich darauf gefasst machen, dass sich die Waagschale in
Zeiten des globalen Terrors spürbar zugunsten der Sicherheit bewegen
kann. Das heißt keinesfalls, dass der gute Zweck jedes Mittel
heiligen darf. Im konkreten Fall: Längere Speicherung von
Verbindungsdaten nicht Inhalten erscheint nicht unangemessen,
ausgedehntere Telefonüberwachung dagegen eher problematisch.
Karlsruhe hat bislang stets sehr vernünftige Anweisungen
gegeben und für Rechtsfrieden gesorgt. Warum sollte das diesmal
anders sein.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Melanie Wied
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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