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Autovermieter: Sorgen um die Zukunft

Geschrieben am 03-05-2006

Bad Nauheim / Düsseldorf (ots) -

Zentrales Thema beim Jahreskongress des Bundesverbandes der
Autovermieter Deutschlands e.V. (BAV): Die fehlende
Kompromissbereitschaft der Versicherer in Fragen der
Kfz-Schadensregulierung. Rund 120 Delegierte kritisierten erneut
aufs Schärfste die Zahlungsverweigerungen in Millionenhöhe.
Hunderte von anhängigen Gerichtsverfahren hätten zu ersten
Geschäftsaufgaben kleinerer und mittlerer Betriebe geführt. In den
nächsten zwei Jahren seien weitere 6.000 Arbeitsplätze in Gefahr.
Gutachten neutraler Experten, u.a. der Uni Bamberg - gedacht als
Schlichtungsinstrument - würden bislang seitens der Versicherer
nicht anerkannt.

"Mit ihrem Drang nach Gewinnmaximierung bedrohen die
Versicherungskonzerne kleine und mittlere Autovermiet-Unternehmen
immer mehr in ihrer Existenz", konstatierte Bernd Schumann, Präsident
des Bundesverbandes der Autovermieter (BAV) e.V., Düsseldorf,
anlässlich des Bundeskongresses im hessischen Bad Nauheim. "Die
mächtigen Konzerne verstoßen durch Einmischung in die
Kalkulationshoheit einer anderen Branche vehement gegen die Gesetze
der freien Marktwirtschaft." Denn: Marketing-Aktionen mit
Sonder-Konditionen nehme die Versicherungswirtschaft als Messlatte
für die Preisfindung im Unfallersatzwagen-Geschäft (UEG).
Hilfeleistungen für den Verbraucher in der Notsituation nach einem
Unfall würden nicht erstattet. Begründung der Versicherer: Mietwagen
zu minimalsten Konditionen seien schließlich überall und jederzeit
verfügbar. Dabei erhellt schon ein Blick auf die Kalkulationen von
Billig-Airlines die Zusammenhänge: Sonder-Aktionen sind generell
limitiert. Das gilt für Luft und Strasse. Sie beschränken sich auf
bestimmte Wagentypen, die nur in bestimmter Zahl vorhanden sind.
Diese müssen rechtzeitig reserviert werden, sind an besondere Abhol-
und Rückgabe-Daten gebunden etc. Die Autovermieter reklamierten
deshalb in Bad Nauheim für sich eine marktwirtschaftliche und
betriebswirtschaftlich sinnvolle Preisgestaltung. Nur so könne den
Verbrauchern der nötige Service nach einem Unfall auch in Zukunft
überall und jederzeit gewährleistet werden.

Zudem werde offenkundig auf Zeit gespielt: Hunderte anhängige
Gerichtsverfahren sowie nicht - oder nur teilweise - gezahlte
Rechnungen führten immer mehr mittelständische
Autovermiet-Unternehmen in die Handlungsunfähigkeit. Langfristig
fehlende Liquidität bedinge Entlassungen bis hin zu
Firmenschließungen.

Juristische Auseinandersetzungen nehmen kein Ende

Versuche, die Preise der Autovermietungsbranche zu beeinflussen,
sind nicht neu. Selbst der Bundesgerichtshof bestätigte: Die im
Geschäftszweig 'Unfallersatz' nötigen Extra-Dienstleistungen wie
Nachtdienste, Fahrzeug-Zustellungen oder Services zur Vorfinanzierung
seien zu erstatten. Dies wird jedoch von Versicherungskonzernen nicht
anerkannt. Dadurch ist ein Ende der juristischen Auseinandersetzungen
nicht abzusehen: Aktuell - so berichtete der designierte
Geschäftsführer des BAV, Michael Brabec - würden bundesweit Amts- und
Landgerichte strapaziert, Streitfälle zu bearbeiten, in denen
Autovermietungen Monate bis Jahre auf Zahlungen der Versicherungen
warteten. "Geld," so Brabec, "das dringend für Löhne und die
Neuanschaffung von Fahrzeugen benötigt wird."

Gutachten nicht anerkannt

Der BAV signalisierte der Versicherungswirtschaft in der
Vergangenheit mehrfach Kompromissbereitschaft. Hierzu hatte auch der
diesjährige Verkehrsgerichtstag in Goslar aufgerufen. Seitens des
Verbandes wurden betriebswirtschaftliche Zahlen und
Kalkulationsgrundlagen von 53 Autovermiet-Unternehmen in 41 Städten
mit mehr als 2.500 Mietfahrzeugen offen gelegt. Diese Erhebung des
BAV, in enger Kooperation mit der DEKRA und dem Zentralverband des
Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes erstellt, wird seitens der
Versicherer ohne plausible Begründung abgelehnt. Ein Gutachten der
Forschungsstelle Automobilwirtschaft der Universität Bamberg,
Fachbereich Betriebswirtschaftslehre, wird ebenso durch die
Versicherer wenig akzeptiert.

"Somit werden auch in absehbarer Zukunft sowohl die Verbraucher
als auch die Autovermieter unter den bestehenden Gegebenheiten leiden
müssen", resümiert Präsident Schumann, der mit dem BAV ca. 80 Prozent
des Marktes repräsentiert. Mitglieder im BAV sind alle namhaften und
die meisten mittelständischen Unternehmen mit einem Bestand von ca.
180.000 Fahrzeugen und mehr als 10.000 Beschäftigten.

Strategische Allianzen sollen helfen, Lösungen herbeizuführen

Die Sorge um den Fortbestand der Branche hat nun zu ersten
strategischen Allianzen im Markt geführt: Mit dem Bundesverband der
freiberuflichen und unabhängigen Sachverständigen für das
Kraftfahrzeugwesen (BVSK) e.V., Berlin, besteht seit kurzem ein
Kooperationsvertrag. Auch mit zwei weiteren namhaften Verbänden
konkretisiere sich die Zusammenarbeit. Um die Kompromissbereitschaft
der Versicherungswirtschaft erneut einzufordern, stehe mit diesen
Verbündeten in absehbarer Zeit ein Runder Tisch mit entsprechenden
Resolutionen an. "Der Sparwille von Konzernen und deren Wunsch, die
Schadensregulierung zukünftig komplett selbst zu bestimmen, darf
schließlich keinen solch gravierenden Eingriff in die Freie
Marktwirtschaft bedeuten."

Originaltext: Bundesverband der Autovermieter Deutschlands e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=25482
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_25482.rss2

V.i.S.d.P. und Ansprechpartner:
Bundesverband der Autovermieter Deutschlands e.V. (BAV), Michael
Brabec, Designierter Geschäftsführer, Grafenberger Allee 363, 40235
Düsseldorf, T. 0211/6900-00, F. 0211/ 69000-10; E-Mail:
michael.brabec@bav.de

Pressekontakte:
hd...s agentur für presse- und öffentlichkeitsarbeit, Heike D.
Schmitt, Sonja Keller, Wagemannstraße 28, 65183 Wiesbaden; T. 0611/
99291-0, F. 0611/99291-30; E-Mail: s.keller@hds-pr.com


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