Überraschender Abgang: Armin Zweite verlässt Düsseldorf und wird Direktor der Sammlung Brandhorst in München
Geschrieben am 16-11-2007 |
Hamburg (ots) - Es sah all die Jahre nach einer Hausberufung aus. Wenn in München die Rede auf die zukünftige Leitung der auf dem Areal der Pinakothek der Moderne errichteten Sammlung Brandhorst kam, so sprach man von einem/r Konservator/in aus den Reihen der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Nun sind laut einer offiziell von der Presseabteilung der Pinakothek der Moderne bestätigten Nachricht die Würfel in eine ziemlich unvorhersehbare Richtung gefallen: Armin Zweite wird Direktor des noch im Bau begriffenen Museums Brandhorst. Zweites Vertrag als amtierender Leiter der Kunstsammlung NRW wird vorzeitig im Januar nächsten Jahres aufgelöst.
Eigentlich wollte der renommierte Museumsmann bis zu seiner Pensionierung 2009 dem Düsseldorfer K20 und K21 als Generaldirektor vorstehen. Ausschlaggebend für den selbst in Museumskreisen überraschenden Abgang Zweites soll die Enttäuschung über den zwar zugesicherten, aber immer weiter verzögerten Anbau zum K20, dem Museum der Kunst des 20. Jahrhunderts am Grabbeplatz, gewesen sein.
Zweifelsohne birgt das neue Haus in München aber für Zweite auch eine verlockende Zukunftsoption. Die mit einem respektablen Stiftungsvermögen ausgestattete Sammlung Brandhorst bietet einen für staatliche Museen sonst kaum zur Verfügung stehenden fantastischen Spielraum, sprich Ankaufsetat. So wird sich Zweite in Einvernehmen mit Stifter Udo Brandhorst um eine möglichst qualitätsvolle Mehrung der Sammlungsbestände mühen müssen.
Zusammen mit seiner 1999 früh verstorbenen Frau Anette Brandhorst hat der Kölner Sammler vor allem einen Kernkomplex aus Werken von Joseph Beuys, Cy Twombly, Sigmar Polke, Bruce Nauman sowie späten Warhols zusammengetragen und durch jüngere Künstler wie Robert Gober und Mike Kelley ergänzt. Zuletzt kam als umfassendere Erwerbung der Lepanto-Zyklus von Cy Twombly hinzu. Im Herbst 2008 soll der von dem deutsch-britischen Architektenteam Matthias Sauerbruch und Louisa Hutton erbaute und vom bayerischen Staat finanzierte Museumskubus der Sammlung Brandhorst eröffnet werden.
Armin Zweite, ein unbestechlicher Connaisseur der Nachkriegsmoderne, kehrt damit an den Ort seiner rebellischen Pioniertaten zurück: Von 1974 bis 1990 war er Direktor der Städtischen Galerie im Lenbachhaus in München, wo er seinerzeit unter erheblichen politischen Widerständen den Ankauf von Beuys "Zeige deine Wunde" durchsetzte.
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