Mutige Werber braucht das Land / 5. Deutscher Werbe Kongress: Branche fordert Mut zu neuen Ideen und zum Querdenken

München (ots) - "Es gibt eine Verpflichtung zum Mut, auch wenn er
nicht sofort zum Erfolg führt. Mutlosigkeit ist die größte
Erfolgsbremse", sagt Matthias Döpfner. Der Vorstandsvorsitzende der
Axel Springer AG spricht sogar von einer "Mut-Krise in Deutschland"
und einer "kollektiven Angst", auch in der Werbebranche. Parallel
will der Konsument zunehmend selbst über Art, Intensität und Inhalte
von Werbung bestimmen - eine unangenehme Wahrheit, deren Auswirkungen
die Teilnehmer des 5. Deutschen Werbe Kongresses am 4. Mai in München
diskutierten.

Der Ruf nach unkonventionellen Ideen, echtem Pioniergeist und
mutigen Konzepten für die Zukunft von Marken und Medien abseits der
gewohnten Wege fand viele interessierte Zuhörer: Insgesamt rund 600
Entscheider tauschten sich in diesem Spannungsfeld über die Zukunft
von Marken und Medien aus. "Damit festigt der Deutsche Werbe Kongress
seinen Platz als Top-Event der Marketing- und Kommunikationsbranche,
der neue Entwicklungen im Markt aufgreift und kritisch beleuchtet",
sagt Martin Korosec, Verlagsleiter beim ausrichtenden
Europa-Fachpresse-Verlag.

In Vorträgen von renommierten Referenten wie Benny Hermansson,
Marketing-Manager IKEA Deutschland, oder Management-Vordenker Kjell
A. Nordström und in Podiumsdiskussionen setzten sich die
Kongressteilnehmer mit dem Spagat auseinander, den moderne Werbung
heutzutage leisten muss: Mut versus Aktionismus, Tabubruch versus
echte Innovation, "anders sein" (Nordström) trotz der "seit Jahren
gezüchteten Risikovermeidungs-Strategie" (Döpfner) - und das in einem
Umfeld, in dem der Verbraucher so frei in seiner Entscheidung und so
selbstbestimmt wie nie zuvor ist: "Nutzer in den etablierten Märkten
bestimmen selbst, was sie als Werbung oder Kommunikation
akzeptieren", findet Torsten Muth, Head of EMEA Marketing bei
Microsoft Europe in London. Das Internet sei das ideale Medium, um
den durch die neue Macht der Konsumenten entstehenden
Herausforderungen kreativ und effektiv zu begegnen und nur
innovative, inhaltsreiche und interaktive Werbung sei noch in der
Lage, die gewünschten Botschaften an die relevanten Zielgruppen zu
übermitteln.

Falls es diese künftig überhaupt noch gibt. Andreas Weiß von
Zenith Optimedia sieht auch das Mediageschäft künftig als
Kommunikationsgeschäft: "Die Zukunft liegt in der interpersonalen
Kommunikation, in der Massenmedien durch personalisierte Medien
abgelöst werden und Zielgruppen durch Zielpersonen." Daher seien
"neue Werbeformen mit geringeren Streuverlusten gefragt - und ein
genauerer Blick auf den Konsumenten und seine Interessen und
Bedürfnisse", ergänzt Horst Stipp, Senior Vice President Research bei
NBC Universal.

"In der Kommunikationsbranche stehen wir vor großen Veränderungen.
Da brauchen wir den Mut, neue Wege zu gehen, wie wir es etwa mit
unserem innovativen E-Journal W&V@live gezeigt haben oder dem W&V
Fan-Logo", fasst Sabine Buckley, Geschäftsführerin des
Europa-Fachpresse-Verlages (EFV), die Diskussion des 5. Deutschen
Werbe Kongresses zusammen. W&V-Chefredakteur Stefan Krüger versteht
den dwk 2006 als Aufbruchsignal: "Nach fünf Jahren Krise geht es in
der Kommunikationsbranche wieder nach vorne."

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Originaltext: Europa Fachpresse Verlag
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