Südwest Presse: Kommentar zum Post-Mindestlohn
Geschrieben am 29-11-2007 |
Ulm (ots) - In letzter Minute hat die große Koalition eines ihrer größten Streitthemen vom Tisch gebracht: Der Post-Mindestlohn kann Anfang 2008 kommen. Die Tarifvertragsparteien haben eingesehen, dass ihre Vereinbarung viel zu weit gefasst war. Dass der Mindestlohn für jeden gelten sollte, der auch nur einmal im Monat nebenbei einen Brief zustellt, war Wunschdenken. Trotzdem bestand die SPD darauf, die Regelung für alle durchzudrücken. Jetzt haben die Tarifpartner und die Sozialdemokraten beigedreht, und sie feiern dies als Sieg. Immerhin: Sie haben einen Mindestlohn für Briefträger durchgesetzt. Die Union kann sich auf die Fahnen schreiben, dass sie den viel zu breiten Geltungsbereich verhindert hat. In der Öffentlichkeit lässt sich das aber nicht so gut als Erfolg verkaufen. Die SPD scheint die Nase vorn zu haben. Leider fragt keiner, ob dieser Mindestlohn den Wettbewerb im Briefbereich fördert und damit Arbeitsplätze bei den Konkurrenten der Deutschen Post schafft. Es ist ehrenhaft, Arbeitnehmer und Betriebe vor Dumpinglöhnen schützen zu wollen. Tatsächlich aber hat es der bisherige Monopolist geschafft, seinen Konkurrenten große Steine in den Weg zu legen. Denn die Post selbst war federführend bei der Festsetzung des Mindestlohns. Da war es zwangsläufig, dass er viel zu hoch ausfällt. Die Konkurrenten hatten das Nachsehen. Fairer Wettbewerb sieht anders aus.
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Pressekontakt: Südwest Presse Lothar Tolks Telefon: 0731/156218
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