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VDI fordert Nationalen Technikrat

Geschrieben am 06-12-2007

Berlin (ots) -

- Lage auf dem Arbeitsmarkt für Fachkräfte spitzt sich zu
- Monatlich 25.000 Ingenieurstellen offen
- Erforderlicher Maßnahmenmix: Weiterbildung, Technikunterricht
und konsequente Zuwanderungspolitik

Auf Grund der fortgeschrittenen Krise am Arbeitsmarkt für
Fachkräfte forderte der VDI heute in Berlin die rasche Einführung
eines Nationalen Technikrats. "Wenn wir nicht sofort gegensteuern,
werden bis 2014 in Deutschland alleine 60.000 Ingenieurstellen
unbesetzt bleiben", prognostizierte VDI-Präsident Professor Bruno O.
Braun. Die Folgen für die Konjunktur seien dramatisch: Allein der
Fachkräftemangel im vergangenen Jahr habe Deutschland 3,5 Milliarden
Euro an Wertschöpfung gekostet.

Nationaler Technikrat mit drei Kernaufgaben

Laut einer aktuellen Emnid-Umfrage unter 1.000 Bundesbürgern denke
jeder zweite Deutsche, der technische Fortschritt bestimmt wesentlich
unsere Zukunft. "Wir brauchen starke Veränderungen, quer durch die
Gesellschaft", betonte Braun. Ein Nationaler Technikrat müsse sich
mit drei zentralen Maßnahmen auseinandersetzen. "Zum einen sollte
sich die Wirtschaft selbst einer systematischen Weiterbildung
verpflichten. Denn Experten bleiben keine Experten, wenn sie nicht
permanent weitergebildet werden", forderte der VDI-Präsident von den
Unternehmen.

Darüber hinaus müsse dringend verbindlicher Technikunterricht an
allen Schulformen eingerichtet werden. Die Emnid-Umfrage decke die
Defizite schonungslos auf: 83 Prozent der deutschen Bevölkerung sind
der Ansicht, Technikunterricht müsse verbindlich in Schulen
eingeführt werden. Als dritte kurzfristig wirkende Maßnahme müssten
Fachkräfte aus dem Ausland geholt werden, betonte Braun: "Die
geplante Blue Card der Europäischen Union geht immerhin in die
richtige Richtung."

Offene Stellen steigen - Studienanfängerzahlen sinken

"Zählten wir 2004 erst rund 14.000 offene Ingenieursstellen",
unterstrich VDI-Direktor Dr. Willi Fuchs die Brisanz der Entwicklung,
"so liegt die Zahl in diesem Jahr im Durchschnitt bereits bei 25.000.
Das bedeutet einen Anstieg um über 70 Prozent - Tendenz weiter
steigend." Gleichzeitig sanken die Studienanfängerzahlen um fast zehn
Prozent. "Hält diese Entwicklung an", so Fuchs weiter, "nimmt der
Technikstandort Deutschland langfristig Schaden." Am stärksten werden
Maschinenbauingenieure (11.600 offene Stellen) nachgefragt. Besonders
positiv - aus Sicht der Bewerber - ist die Entwicklung bei den
Bauingenieuren: hier wuchs die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage
im Jahresverlauf um 36 Prozent auf insgesamt 2.663. Regional
betrachtet, werden in Nordrhein-Westfalen die meisten Ingenieure
gesucht, gefolgt von Baden-Württemberg und Bayern.

Originaltext: VDI Verein Deutscher Ingenieure
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/16368
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_16368.rss2

Pressekontakt:
Michael Schwartz, Sven Renkel,
Telefon: +49 (0) 211 62 14-2 75 - Telefax: +49 (0) 211 62 14-1 56 -
E-Mail: presse@vdi.de


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