Der Tagesspiegel: Laschet warnt Länder vor "Alleingängen" bei Integration
Geschrieben am 06-05-2006 |
Berlin (ots) - Berlin. Nordrhein-Westfalens Integrationsminister Armin Laschet (CDU) hat die Länder aufgefordert, nach den Garmischer Beschlüssen zur Integration nun den hier lebenden Ausländern auch Angebote zu machen. "Was jetzt folgen muss, ist eine Einladung an die Zuwanderer, die Ermutigung, sich einbürgern zu lassen. Wir müssen darum werben, dass möglichst viele diesen Weg gehen, denn jede Einbürgerung ist ein Integrationserfolg", sagte Laschet, der der einzige deutsche Landesminister für Integration ist, dem in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel am Sonntag" . Laschet warnte gleichzeitig auch die eigene Seite davor, die Garmischer Beschlüsse der Innenministerkonferenz zu verschärfen: "Es darf da jetzt nicht zu Alleingängen einzelner Länder kommen. Jedes Land sollte sich an diese Grundlinie, an den Geist der Beschlüsse halten. Schließlich wird ein Neubürger nicht Hesse, Mecklenburger oder Baden-Württemberger, sondern er wird Deutscher." Hessen und Baden-Württemberg hatten vor wenigen Wochen Entwürfe für Einbürgerungstests präsentiert, die auch nach den Moralvorstellungen von Einbürgerungskandidaten fragten und landeskundliche Kenntnisse auf einem erheblichen Niveau verlangten.
Laschet nannte die jetzt vorgesehenen Formen der Prüfung "vertretbar". Es würden "einfache Staatsbürgerkenntnisse" abgefragt. Wer dagegen etwas habe, müsste "sich auch gegen eine Fahrprüfung wehren". Die Prüfung deutscher Sprachkenntnisse begrüßte er ausdrücklich: Darauf "sollten wir sehr rigoros bestehen". Erfreut zeigte sich der Düsseldorfer Minister auch über die vorgesehenen Einbürgerungsfeiern: "Sie sind bei uns schon in einigen Städten Praxis. Dass die Innenminister dies aufgegriffen haben und ausbauen wollen, ist ein gutes Signal. Wir müssen der Einbürgerung mehr Feierlichkeit verleihen."
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