Lausitzer Rundschau: Gipfel EU-Afrika in Lissabon Partner
Geschrieben am 09-12-2007 |
Cottbus (ots) - Eigentlich sollte es ein Gipfel der Harmonie werden. Doch dann begann die neue Partnerschaft zwischen der EU und Afrika mit handfestem Streit. Vor allem, weil die Themen Menschenrechte und Demokratie auf beiden Seiten des Mittelmeeres recht unterschiedlich gesehen werden. Natürlich muss Europa seine Afrikapolitik mit der Forderung nach Freiheit und Grundrechten verbinden. Und so erklärte die EU auf dem Gipfel in Lissabon Robert Mugabe, den Diktator Simbabwes, zum obersten Bösewicht. Ob das klug war, ist eine andere Sache, wo dieser Mann vielen Afrikanern als Held im Befreiungskampf gegen die britischen Kolonialherren gilt. Anzumerken wäre außerdem, dass es noch viele Menschenschinder in Afrika gibt. Im Kriegsverbrecherland Sudan etwa. Oder in den Öl- und Gasstaaten Nigeria, Libyen oder Algerien, deren Staatsführer freilich in Europa gefragte Gesprächspartner sind. Wie steht es da um die europäische Moral? Der Gipfeleklat sorgte leider dafür, dass die gute Botschaft fast in den Hintergrund trat: Afrika ist trotz aller Hiobsbotschaften über Kriege, Hunger, Korruption, Krankheiten und Flüchtlingselend auf einem hoffnungsvollen Weg. Die Wirtschaft wächst. Auch die Demokratie macht messbare Fortschritte, die Zahl bewaffneter Konflikte nimmt ab. Der innere Zusammenhalt kommt voran, was sich in der Formierung der Afrikanischen Union (AU), dem Gegenstück zur EU, widerspiegelt. Deswegen ist es höchste Zeit, dass die EU Afrika gewissermaßen neu entdeckt. Nicht als Kolonialherr. Nicht als reicher Gönner, der Almosen verteilt. Sondern als Partner, der den schwarzen Kontinent als gleichberechtigten und wichtigen Nachbarn sieht. Dazu gehört freilich, dass derzeit umstrittene Handelsabkommen nicht diktiert, sondern partnerschaftlich ausgehandelt werden. Auch die Austragung der Fußball-WM 2010 in Südafrika könnte in diesem Sinne ein Symbol der neuen Partnerschaft zwischen reicher und armer Welt werden.
Originaltext: Lausitzer Rundschau Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2
Pressekontakt: Lausitzer Rundschau Telefon: 0355/481231 Fax: 0355/481247 lr@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
109381
weitere Artikel:
- Lausitzer Rundschau: Studie über höheres Krebsrisiko Schlimmer Befund Cottbus (ots) - Der Befund ist besorgniserregend: Je näher Kinder im Umkreis eines Atomkraftwerks wohnen, desto häufiger sind sie an Blutkrebs erkrankt. Wer schon immer gegen Nuklearmeiler war, darf sich bestätigt fühlen. Prompt treten auch Grüne und andere Umweltschützer auf den Plan, um ein zügiges Abschalten sämtlicher Reaktoren einzufordern. Es sind dieselben Leute, denen auch jedes neue Kohlekraftwerk ökologisch gegen den Strich geht. Wie sich dann kurzfristig die Energieversorgung sicherstellen ließe, verraten sie nicht. So ist mehr...
- Lausitzer Rundschau: Weltklimakonferenz auf Bali Energische Schritte fehlen Cottbus (ots) - Ein gutes Omen für den Klimaschutz ist es nicht, wenn Al Gore heute den Friedensnobelpreis für sein Engagement entgegennimmt. Der Mann steht nicht für Erfolg, er stand vor sieben Jahren hilflos vor dem Weißen Haus, obwohl ihn doch mehr Amerikaner gewählt hatten als George W. Bush. Dass es mit den Bemühungen zur Verhinderung eines schnellen Klimawandels jetzt so schleppend vorangeht, hat einiges zu tun mit dieser umstrittenen Wahl. Aber nicht die Haltung der US-Regierung allein macht die von der UN in Bali organisierte mehr...
- Rheinische Post: Juso-Chefin Drohsel will als "linker Stachel" wirken - Für "offenen Umgang" der SPD mit der Linkspartei Düsseldorf (ots) - Die Jungsozialisten in der SPD (Jusos) wollen einen scharfen Abgrenzungskurs zur großen Koalition steuern. Die Jusos wollten auf Missstände aufmerksam machen und "als ,linker Stachel' in der SPD" wirken, sagte die neue Bundesvorsitzende Franziska Drohsel in einem Interview der "Rheinischen Post" (Montagausgabe). So forderte sie "eine Erhöhung der Hartz-IV-Regelsätze über einen reinen Inflationsausgleich hinaus". Zudem kämpften die Jusos weiter für eine Einführung der Vermögensteuer und eine Ausbildungsplatzabgabe. mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Kosovo / Schwarz-Schilling: Welt soll Kosovo als Staat anerkennen Halle (ots) - Der ehemalige Hohe Repräsentant der Vereinten Nationen für Bosnien-Herzegowina, Christian Schwarz-Schilling (CDU), hat die internationale Staatengemeinschaft nach dem Scheitern der Troika aufgefordert, das Kosovo als unabhängigen Staat anzuerkennen. "Man sollte ohne jede Zweideutigkeit auf den Plan des UN-Sonderbeauftragten Martti Ahtissari zurückkommen", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Montag-Ausgabe). "Dieser sah als Voraussetzung der Unabhängigkeit Menschen- und Minderheitenrechte vor. Da mehr...
- Grenzenlose Herausforderung / Das 6. "Schengener Forum" befasste sich mit der Finanzierbarkeit des Gesundheitswesens Trier (ots) - Vier Länder, eine Herausforderung: "Ist Gesundheit noch bezahlbar" war das Thema des 6. Schengener Forum im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier. Auf Initiative der Verbands "Interregionale Presse - Presse Interrégional ", trafen rund 90 Experten, Politiker und Journalisten aus Deutschland, Frankreich, Belgien und Luxemburg zusammen, um über Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze in punkto Finanzierbarkeit des Gesundheitssektors zu diskutieren. Dabei wurde deutlich, dass die Gesundheitssysteme in Belgien, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|