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Lausitzer Rundschau: Fidel Castro erwägt Rücktritt von seinen Ämtern Post-Fidel-Ära hat begonnen

Geschrieben am 18-12-2007

Cottbus (ots) - So richtig weiß man nicht, woran man bei Fidel
Castro ist. Rein in die Nationalversammlung, raus aus der
Regierungsverantwortung. Im Wochenrhythmus verwirrt die kubanische
Führung mit neuen Kunstgriffen im Fall Fidel, die immer genau das
Gegenteil der vorherigen Wendung verkünden.
Es gibt mindestens zwei Interpretationen der Botschaft vom Montag.
Die beiden wahrscheinlichsten: Entweder die kubanische Führung wirft
Nebelkerzen, weil sich der Gesundheitszustand des Revolutionsführers
nochmals dramatisch verschlechtert hat und ein Ableben in Kürze
denkbar ist. Oder sie sind nur Castros Sprachrohr und exekutieren
jede Wendung der Launen von Fidel. Und dann ist es genauso gut
denkbar, dass er sich spätestens am 20. Januar wieder zu Wort meldet
und mit Pauken und Trompeten seine Wahl in die Nationalversammlung
feiert. Vage genug waren seine Reflexionen ja.
Im Grunde aber ist die vorweihnachtliche Botschaft Castros der
Vollzug dessen, was alle Kuba-Experten bereits seit Monaten
vorhersagen. Der Mann, der die Geschicke der Karibikinsel seit der
Revolution von 1959 bestimmt hat und eine Figur der Zeitgeschichte
ist, kehrt nicht zurück. Die Post-Fidel-Ära hat auf Kuba schon lange
begonnen. Leise und zunächst ganz vorsichtig beginnen sich die
Menschen eine Zeit vorzustellen, in welcher der bärtige Übervater
nicht mehr gegenwärtig ist. Und diejenigen, die in dem Land und ihren
zwölf Millionen gut ausgebildeten Menschen einen Markt und einen
Handelspartner sehen, begeben sich in die Startposition. Kuba wird
auch ohne Fidel Kuba bleiben. Und dennoch ganz anders sein.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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