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WWF zum Internationalen Jahr des Riffes 2008: Die Uhr für Tiefsee-Riffe tickt. Großer Teil der atlantischen Korallen bedroht. 500.000 Quadratkilometer geschützt.

Geschrieben am 28-12-2007

Hamburg (ots) - Zum Internationalen Jahr des Riffes 2008 warnt der
WWF vor der Zerstörung der Kaltwasser-Korallenriffe im
Nordostatlantik. Wegen ihres Fischreichtums werden die Tiefsee-Riffe
zum Opfer der Fischereiindustrie, deren Grundschleppnetze die
Korallen förmlich platt machen. Tonnenschwere Metallplatten und Räder
an den Netzen hinterlassen eine Spur der Verwüstung. "Das ist, als ob
man einen Elefanten durch eine Manufaktur mit Meissener Porzellan
jagt. Am Ende bleibt nur ein Scherbenhaufen übrig", erläutert
WWF-Experte Christian Neumann. "In manchen Regionen sind schon bis zu
50 Prozent der Riffe verloren. Die Uhr für die Tiefsee-Riffe tickt."

Der WWF verzeichnet jedoch auch Erfolge beim Riffschutz. Seit der
Ausweisung des ersten europäischen Korallen-Schutzgebiets im Jahr
1999 - des norwegischen Sula-Riffs - sind über 20 weitere Regionen
vor Norwegen, Großbritannien oder den Azoren dazugekommen. Überall
ist die Grundschleppnetzfischerei verboten. In einigen Gebieten ist
zudem auch die Öl- und Gasförderung tabu. Etwa 500.000
Quadratkilometer wurden unter Schutz gestellt.

"Das klingt viel, ist jedoch immer noch weniger als fünf Prozent
des Nordostatlantiks", erläutert Neumann. Letztlich sei es ein
Wettlauf mit der Zeit. Denn die zerstörerische Fischerei auf Hoher
See breite sich angesichts leer gefischter Küsten immer weiter aus.
Der WWF fordert ein weltweites Verbot zerstörerischer
Fischereimethoden in sensiblen Lebensräumen.

Erst am 19.Dezember hatte der EU-Ministerrat ein
Grundschleppnetzverbot für vier insgesamt 2.500 Quadratkilometer
große Riffgebiete vor Irland erlassen. Dies sei zwar ein Schritt in
die richtige Richtung. Die EU habe es jedoch versäumt, ein
vollständiges Fischereiverbot - wie Irland es gefordert hatte -
umzusetzen. Eine vernünftige Kontrolle der Schutzmaßnahmen werde
dadurch erschwert, so der WWF.

Die erst in den letzten Jahrzehnten entdeckten Kaltwasserkorallen
sind mit ihren Schwämmen, Seesternen, Seeigeln und vielfältigen
Tiefwasser-Fischen das europäische Äquivalent zum australischen Great
Barrier Reef. Die Korallen wachsen in der kühlen Tiefsee langsamer
als in tropischen Gewässern. Die Regeneration einmal zerstörter Riffe
dauert, wenn überhaupt möglich, mehrere Hundert Jahre.

Die Riffe bieten vielen Lebewesen eine Heimat. Über 2000 Arten
konnten bisher bestimmt werden, fast täglich kommen neue hinzu. Auch
die dort lebenden Meerestiere wie zum Beispiel der Granatbarsch
vermehren sich nur sehr gemächlich. Einen besonderen Wert haben die
Lebensgemeinschaften der Tiefsee auch als "Meeres-Apotheke", hier
finden sich viele für den Menschen hochwirksame medizinische
Substanzen.

Das Jahr des Riffes wird von der renommierten Internationalen
Korallenriffinitiative ausgerufen und steht in Deutschland unter der
Schirmherrschaft von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel.

Weitere Informationen:
www.wwf.de/regionen/nordsee-nordostatlantik/schaetze-der-tiefsee/

Originaltext: WWF World Wide Fund For Nature
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6638
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6638.rss2

Pressekontakt:
Christian Neumann, WWF-Meeresexperte, Tel. 0162-2914469


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