WAZ: Logik hilft nicht - Kommentar von Birgitta Stauber-Klein
Geschrieben am 03-01-2008 |
Essen (ots) - Es klingt zunächst einmal plausibel: Damit verzweifelte Mütter ihr Kind nicht einfach aussetzen, sollen sie es unbemerkt abgeben können - eben in einer Babyklappe.
Doch leider geht die logische Rechnung - mehr Babyklappen, weniger ausgesetzte Kinder - nicht auf. Die Zahl der Kinder, die irgendwo tot oder lebendig gefunden werden, habe sich seit Einführung der Klappen kaum verändert, so die Erfahrung von Experten.
Logik und Plausibilität allein helfen also nicht weiter bei der Beantwortung der Frage: Wie stumpf, vielmehr, wie verwahrlost müssen Menschen sein, wenn sie es noch nicht einmal schaffen, sich auf so einfachem Wege ihrer Verantwortung für ein Kind zu entledigen?
Warum die beiden Babys tot vor bzw. in der Babyklappe lagen, müssen die Ermittler klären. Was auch immer sie herausfinden: Die Diskussion um den Sinn der Babyklappe ist eröffnet. Vielleicht waren die Erwartungen einfach zu hoch. Es ist auch richtig, dass den abgelegten Kindern ihre Identität genommen wird. Und doch: Jedes gerettete Baby ist ein unschlagbares Argument für die Klappe.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
Pressekontakt: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Zentralredaktion Telefon: 0201 / 804-2727 zentralredaktion@waz.de
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