Fromme: Öffentliche Diskreditierung von Spätaussiedlern unerträglich - Integrationsbemühungen verstärken
Geschrieben am 09-05-2006 |
Berlin (ots) - Zum Bericht im "Hamburger Abendblatt" unter dem Titel "Amtsrichter behauptet: Die Polizei beschönigt Aussiedler-Kriminalität" vom 8. Mai 2006 erklärt der Vorsitzende der Gruppe der "Vertriebenen, Flüchtlinge und Aussiedler der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jochen-Konrad Fromme MdB:
Welchen Geistes Kind der vom Hamburger Abendblatt zitierte Amtsrichter Masch ist, offenbart dieser mit seinen pauschalen Äußerungen, er habe zeitweise das Gefühl, fast nur noch gegen junge Russen zu verhandeln. Mit dieser pauschalen Verunglimpfung der Schicksalsgruppe der deutschen Spätaussiedler unterstreicht der Amtsrichter seine problematische Distanz zu diesen Menschen.
Zum wiederholten Mal sei daher deutlich festgestellt: Die deutschen Spätaussiedler sind Deutsche, die über Jahrzehnte in ihren Herkunftsgebieten sich trotz Verfolgsmaßnahmen und Diskriminierung zur deutschen Herkunft bekannt haben.
Dieses Bekenntnis, trotz Schwierigkeiten, war Voraussetzung für ihre Anerkennung als Deutsche und damit für die Möglichkeit, in die Bundesrepublik Deutschland einzureisen. Nicht nur mit dieser Pauschalkritik diskreditiert der Amtsrichter seine eigene Kritik an der vom Hamburger Landeskriminalamt erstellten Studie "Lagebild Spätaussiedler".
Die vom Hamburger Abendblatt zitierte Untersuchung der Hamburger Polizei zeigt abermals deutlich, dass bei deutschen Spätaussiedlern keine höhere Kriminalitätsneigung festzustellen ist, als bei einheimischen Deutschen. Zu diesem Ergebnis sind übrigens auch schon Untersuchungen an anderen Orten gekommen. Daher kann man mit Fug und Recht behaupten, dass deutsche Spätaussiedler bei gleicher Sozialisation keine höhere Kriminalitätsneigung haben als einheimische Deutsche.
Vielmehr sind die Aussagen des Amtsrichters mehr als zweifelhaft, wenn er seine Aussagen damit begründet, die Gruppe der Tatverdächtigen (Angeklagten) anhand ihres Geburtsortes ermittelt zu haben und dabei auf die ehemalige Sowjetunion und auf Polen verweist. Es ist schlicht unseriös, von der Angabe des Geburtsortes auf die Gruppenzugehörigkeit einer Person zu schließen.
Aus den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion und aus Polen kommen auch andere Zuwanderergruppen zu uns, darunter Ausländer und Kontingentflüchtlinge. Von der Nennung des Geburtsortes kann daher nicht ohne weiteres auf die Gruppenzugehörigkeit geschlossen werden.
Der Hamburger Amtsrichter erweist mit seinen pauschalen Äußerungen zu der Gruppe der deutschen Spätaussiedler der Integration dieser Gruppe in Deutschland einen schlimmen Dienst.
Nicht Beschuldigungen und Verunglimpfungen helfen weiter, sondern das stete Bemühen darum, die Maßnahmen zur Integration zu verbessern, um dadurch vor allem den jungen deutschen Spätaussiedlern eine echte Chance auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu eröffnen. Daher ist es notwendig, nach der jetzt begonnenen Evaluation der Sprach- und Orientierungskurse, bestehende Defizite im Bereich der Integrationsmaßnahmen zu beheben.
Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7846 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7846.rss2
CDU/CSU - Bundestagsfraktion Pressestelle Telefon: (030) 227-52360 Fax: (030) 227-56660 Internet: http://www.cducsu.de Email: fraktion@cducsu.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
11324
weitere Artikel:
- Biokraftstoffe machen Deutschland unabhängiger von Erdölimporten - Biokraftstoffbranche sieht preisdämpfende Wirkung an der Tankstelle Berlin (ots) - Die Beimischung von Biokraftstoffen in herkömmlichen Kraftstoffen verringert die Importabhängigkeit Deutschlands von Erdöl aus Krisenregionen, kurbelt die heimische Wirtschaft durch eine Steigerung der Wertschöpfung an und schafft in Deutschland Arbeitsplätze. Dies erklärten die Vertreter der Biokraftstoffbranche und des Deutschen Bauernverbandes (DBV) vor Journalisten in Berlin. Befürchtungen des Mineralöl-Wirtschaftsverbandes, wonach mit der Beimischung von Biokraftstoffen eine weitere Kostenexplosion an der Tankstelle mehr...
- Bleser/Heinen/Klöckner: CDU/CSU stärkt mündigen Verbraucher Berlin (ots) - Zur Einbringung des Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der Verbraucherinformation in das parlamentarische Verfahren, erklären der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Bleser MdB und die stellvertretende Vorsitzende der Arbeitsgruppe, Ursula Heinen MdB, sowie die Verbraucherschutzbeauftragte der Fraktion, Julia Klöckner MdB: Die Regierungsfraktionen haben heute den Entwurf eines Verbraucherinformationsgesetzes (VIG) in das parlamentarische mehr...
- NRZ: Wirtschaftsweiser Rürup verteidigt Mehrwertsteuererhöhung Essen (ots) - Berlin. Der Vorsitzende des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Bert Rürup, hat die Bundesregierung gegen Kritik bei der geplanten Mehrwertsteuererhöhung in Schutz genommen. "Ich persönlich halte die Mehrwertsteuererhöhung - verglichen mit einem neuerlichen Verfassungsbruch - für das kleinere Übel. Die Defizitgrenze des Europäischen Stabilitätspakts kann zwar auch ohne Steuererhöhungen eingehalten werden - nicht aber in 2007 die Verschuldungsgrenze der Verfassung", sagte Rürup mehr...
- Medientreffpunkt Mitteldeutschland: Landesmedienanstalten sollen stärker kooperieren / Albert: Bundesweite Programme brauchen bundesweite Strukturen / Knothe: Keine Abschaffung der KEK Leipzig (ots) - Die Landesmedienanstalten sollen nach Einschätzung des Vorsitzenden der Direktorenkonferenz der Anstalten (DLM), Reinhold Albert, künftig stärker zusammenarbeiten. Wir brauchen für bundesweite Programme auch bundesweite Strukturen", sagte Albert am Dienstag während einer Podiumsdiskussion im Rahmen des Medientreffpunkts Mitteldeutschland in Leipzig. Er wies aber Forderungen zurück, wonach die Landesanstalten aufgelöst und ihre Aufgaben auf eine zentrale Institution übertragen werden sollen. Stattdessen sprach sich Albert mehr...
- Jetzt reicht's / Legehennen müssen wieder ins Freiland Vohburg (ots) - Auf Grund des § 79a Abs. 2 Nr. 1 in Verbindung mit § 17 Abs. 1 Nr. 1, 3 und 12, des § 79a Abs. 2 Nr. 2 in Verbindung mit § 17b Abs. 1 Nr. 4 Buchstabe b sowie des § 79a Abs. 2 Nr. 4 in Verbindung mit den §§ 18, 20 Abs. 3, § 21 Abs. 1 und den §§ 28 und 29, auch in Verbindung mit § 62, jeweils in Verbindung mit § 79a Abs. 1 Satz 1 und § 79 Abs. 1a, des Tierseuchengesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 22. Juni 2004 (BGBl. I S.1260), von denen § 79a Abs. 1 Satz 1 durch Artikel 2 § 3 Abs. 5 des Gesetzes vom 1. September 2005 mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|