Rheinische Post: Hatz auf Christen
Geschrieben am 13-01-2008 |
Düsseldorf (ots) - von Godehard Uhlemann
Der Name Malatya bezeichnet eine Stadt in der Osttürkei - und er steht für ein unglaubliches Verbrechen. Dort wurden im April 2007 drei Christen ermordet. Die Anklage nennt Hass auf Christen als Tatmotiv. In der Schwarzmeerstadt Samsun wird jetzt ein Geistlicher mit dem Mord bedroht. Die Polizei lässt den Täter laufen. Dann bedrohen Extremisten den armenischen Patriarchen von Istanbul, Mesrob II.Mutafyan. Der Geistliche geht persönlich zur Staatsanwaltschaft, um Strafanzeige zu erstatten. Der Justizpalast musste daraufhin abgesperrt werden. Was ist los in der Türkei, wo rund 100.000 Christen verschiedener Kirchen und Konfessionen unter 70 Millionen Türken leben? Der Prozess in Malatya, der heute in die zweite Runde geht, ist ein Skandal, weil der Fall wohl nie richtig aufgeklärt werden wird. Viel wurde verschleppt und verschleiert. Die Polizei steht im Verdacht, Sympathien für die Täter zu hegen. Bedrohlich ist, dass das Land unter Ministerpräsident Erdogan intoleranter wird. Als Bürgermeister von Istanbul war Erdogan ein strammer Islamist. Nun will er ein deutsch-französisch-türkisches Regierungstreffen, um einen EU-Beitritt zu forcieren. Bei solcher Christen-Hatz stehen die Chancen schlecht. Bericht: Türkei: Wieder fürchtet..., Seite A 5
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