Neues Deutschland: zur Einigung Bahn - GDL
Geschrieben am 15-01-2008 |
Berlin (ots) - Seine dickste Keule hat Bahnchef Hartmut Mehdorn herausgeholt: »Erneute Fahrpreissteigerung« und »massiver Stellenabbau« stehen darauf. Und zuhauen will er ausgerechnet an jenem Punkt, wo endlich eine Lösung im Tarifstreit mit der Lokführergewerkschaft GDL gefunden ist. Wer den Konzern mehr Geld zahlen sehen will, der muss auch die Konsequenzen tragen können, lautet Mehdorns Moral. Er wehrt sich mit aller Macht dagegen, dass dieser »wer« die Bahn sein soll. Dabei kostet der Tarifabschluss das Unternehmen vergleichsweise einen Peanuts-Betrag. Dass es den nicht zahlen kann, glaubt ihm niemand. Wir erinnern uns: Jeder Streiktag kostet die Bahn 50 Millionen Euro. Einige dieser Milliönchen hat sie in Kauf genommen, ohne sich dadurch bemüßigt zu fühlen, den Lokführern endlich ein akzeptables Angebot vorzulegen. Zu Recht werden deshalb nun langsam alle wirklich sauer auf die Bahn. Die Belegschaft, weil sie für den Erhalt des ohnehin massiv geschrumpften Personalbestands ihr »Ja« zur Bahn-Privatisierung gegeben hat, die Kunden, die jetzt schon spürbar tiefer für die erst im Dezember wieder teurer gewordenen Tickets in die Tasche langen müssen und selbst Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee, der angesichts der hohen Gewinne des Konzerns Mehdorn nicht mehr versteht. Der hat's vielleicht noch nicht gemerkt: Er steht allein auf weiter Flur.
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