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Allg. Zeitung Mainz: Kommentar zur Bahn

Geschrieben am 15-01-2008

Mainz (ots) - Hartmut Mehdorn hat in seinem Berufsleben noch ein
großes Ziel, und das heißt Börsengang der Bahn, egal in welcher
Konstellation. Das vergangene Jahr ist für ihn deshalb ein
vergeudetes und ein viel zu teures noch dazu.
Aus seiner Sicht haben der Konzern und damit auch er persönlich den
Kampf gegen die Lokführer verloren, und daraus zieht er nun
Konsequenzen. Um den Konzern erfolgreich an die Börse zu bringen,
muss er nämlich kontinuierlich steigende Gewinne vorzeigen können,
und die Strukturen müssen zukunftsfähig sein. Tarifabschlüsse, die
die Bahn in Milliardenhöhe belasten, stören da erheblich. Mehdorns
Antwort darauf ist brutal, aber betriebswirtschaftlich konsequent.
Steigen die Personalkosten, wie jetzt durch die verabredeten
Abschlüsse absehbar, heißt das Sparen an anderer Stelle. Und wenn das
nicht reicht, Verteuerung des Produkts. Wer Mehdorn deshalb angreift,
dem wird er kalt lächelnd sagen, er habe während der vergangenen
Monate auf diese Konsequenzen immer wieder hingewiesen, es habe ihm
aber offenbar niemand so recht zugehört. Dass er mit seiner
Ankündigung natürlich jetzt erst richtig Zwietracht zwischen den
Gewerkschaften sät, wird ihm keine schlaflosen Nächte bereiten. Die
anderen Bahngewerkschafter mit ihrem lobenswerten Sinn fürs rechte
Maß dürften dagegen noch viel zorniger auf ihre Kollegen auf den Loks
werden. Denn es werden im Wesentlichen ihre Mitglieder sein, die die
Sache auszubaden haben. Was hingegen die angekündigten
Preiserhöhungen angeht, so kann Mehdorn nur dort zulangen, wo der
Markt es auch hergibt.
Beachtet er diese Regel nicht, schneidet er sich ins eigene Fleisch,
denn weniger Umsatz bedeutet auch weniger Rendite, und so etwas
gefällt Anlegern üblicherweise nicht.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Melanie Wied
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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