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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu den Chancen deutscher PKW in den USA

Geschrieben am 17-01-2008

Bielefeld (ots) - Die Wachstumsträume der deutschen Autobauer in
den USA sind blau eingefärbt. Ebenso wie Mercedes, Audi und VW hat
nun auch BMW erkannt, dass ein umweltfreundlicher Diesel etwas mit
der Farbe Blau zu tun haben muss.
Und so taucht bei allen genannten Herstellern diese Bezeichnung im
Namen der besonders sauberen Selbstzünder - auch Clean-Diesel genannt
- auf, die entweder wie bei Mercedes schon auf dem Markt sind oder
wie bei allen anderen im Laufe des Jahres auf den Markt kommen
werden.
Diesel in den USA - das war bislang eher ein Thema für die riesigen
Trucks. Deshalb stehen bis heute auch meistens noch die
Diesel-Zapfsäulen für Pkw auf der Lkw-Seite der Tankstellen. Dort, wo
ölige Dieselflecken alles schmuddeliger wirken lassen als dort, wo
die Pkw den Kraftstoff beziehen.
Das muss sich ändern, soll der Diesel in Amerika hoffähig werden. Ein
Ziel, das die deutschen Hersteller verfolgen. Angesichts steigender
Kraftstoffpreise und strengerer Umweltgesetze stehen die Chancen
dafür nicht schlecht.
»Es ist durchaus angebracht, 2008 als das Jahr des Clean
Diesel-Durchbruchs in den USA zu bezeichnen«, blickt Matthias
Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA),
überaus zuversichtlich in die Zukunft. Den Optimismus begründet er
damit, dass die notwendige Dieselqualität inzwischen flächendeckend
vorhanden sei und sich immer mehr Kunden für die Vorteile des Clean
Diesel interessieren.
Die von Wissman vorgelegte Beweisführung, dass Mercedes in den
ersten neun Monaten des vergangenen Jahres den Absatz der
Blau-Diesel-Fahrzeuge mehr als verdoppelt hat, ist indessen schwach.
Schließlich waren die Verkaufszahlen bislang eher zu vernachlässigen.
Gegen den erhofften Erfolgsweg der Clean-Diesel-Autos, derzeitiger
Marktanteil knapp drei Prozent, könnte die klare Absage der
Hersteller aus den USA und Japan sprechen. Sie wollen den Kampf um
Kunden und gegen Emissionen mit Benzindirekteinspritzung oder
Hybrid-Antrieben führen.
Der Ausgang des Wettstreits ist spannend. Nicht zuletzt auch wegen
der Auswirkungen auf die Beschäftigungssituation in Deutschland.
Immerhin sind die deutschen Hersteller im vergangenen Jahr in den USA
gegen den Trend gewachsen und haben ihren Absatz um drei Prozent auf
948 000 Fahrzeuge (Pkw sowie kleine und große Geländewagen) erhöht.
Insgesamt entfallen 13 Prozent der gesamten Pkw-Exporte aus
Deutschland auf die USA. Jeder achte durch den automobilen Export
erwirtschaftete Euro entfällt auf das Geschäft mit den USA. Deshalb
ist nur zu hoffen, dass der Clean-Diesel in Amerika ein Erfolg wird.
In Deutschland allerdings wird bis auf Mercedes vorerst kein
Hersteller die saubere aber auch teurere »blaue Lösung« anbieten. Die
werden auf breiter Front erst kommen, wenn es entsprechende
Abgasrichtlinien gibt.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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