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Nachzahlung der Allianz Lebensversicherung für zehntausende Kunden

Geschrieben am 22-01-2008

Köln (ots) - Allianz beteiligt Kunden mit Vertragsende am
Neujahrstag 2008 nun doch an Stillen Reserven / Dennoch beharrt das
Unternehmen auf seiner abweichenden Rechtsauffassung / Vorstandschef
Maximilian Zimmerer: Verträge waren missverständlich formuliert

Die Allianz Lebensversicherung in Stuttgart leistet
millionenschwere Nachzahlungen an zehntausende Kunden, deren
Lebensversicherungsverträge am Neujahrstag dieses Jahres ausgelaufen
sind. "Wir beteiligen diese Kunden freiwillig an den Stillen
Reserven", sagte der Vorstandsvorsitzende Maximilian Zimmerer
gegenüber capital.de, der Online-Ausgabe des Wirtschaftsmagazins
'Capital'. Damit korrigiert der Allianz-Leben-Chef das bisherige
Vorgehen im Unternehmen, über das 'Capital' berichtet hatte (siehe
Ausgabe 3, EVT 17.1.2008).

Nach dem neuen Versicherungsvertragsgesetz haben Kunden, deren
Verträge Anfang 2008 auslaufen, erstmals einen Anspruch auf solche
Zuzahlungen aus den Stillen Reserven ihrer Gesellschaft. Dennoch
hatte der Stuttgarter Versicherer rund 30.000 Versicherte, deren
Verträge ausdrücklich am 01.01.2008 endeten, nicht an den
Bewertungsreserven beteiligen wollen. Zimmerer zufolge hätten die
Verträge dieser Allianz-Versicherten formal bereits am 31. Dezember
um 24 Uhr geendet; am Neujahrstag 2008 würden nur die Auszahlungen
fällig. Gleichwohl räumt er ein: "Die Lebensversicherungsverträge,
die als Ablaufdatum in der Police den 01.01.2008 nennen, wurden
missverständlich formuliert. Das war ein Fehler."

Nun erhalten alle anspruchsberechtigten Kunden mit Verträgen, die
ausdrücklich am 1. Januar ausliefen, automatisch eine Nachzahlung,
die sich an den Stillen Reserven des Konzerns orientiert. Das könnte
sich lohnen: Die Allianz hatte mit rund 13 Milliarden Euro zuletzt
den mit Abstand höchsten Mehrwert in ihren Kapitalanlagen. Die Hälfte
des Betrags, der zum Jahresende errechnet wird, muss sie auf die
gesamten Lebens- und Rentenversicherten umlegen. Die ausscheidenden
Kunden erhalten dann eine Abfindung, deren Höhe sich nach der Dauer
und Umfang des Vertrags richtet. Hochrechnungen des größten deutschen
Policen-Aufkäufers Cash Life, nach denen ein Durchschnittskunde rund
2.000 Euro an Nachzahlungen erwarten kann und somit insgesamt
60 Millionen Euro anfielen, bezeichnete Zimmerer als "zu hoch".
Gleichwohl muss Allianz Leben mit einem satten zweistelligen
Millionenbetrag als zusätzlichen Aufwand rechnen. Die Stuttgarter
weisen darauf hin, dass die Bearbeitung der ausstehenden Fälle
voraussichtlich drei bis vier Wochen dauern wird.

Originaltext: Capital, G+J Wirtschaftspresse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8185
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8185.rss2

Pressekontakt:
Für Rückfragen:
Ingrid Herden, Redaktion 'Capital',
Tel. 0221/4908-112, E-Mail: herden.ingrid@capital.de


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