Labordiagnostik - der Schlüssel für personalisierte Medizin
Geschrieben am 10-05-2006 |
Berlin (ots) - Die Bedeutung der Labordiagnostik wächst. Was einst mit einfachen Analysen von Blut und Urin begann, hat sich zu einem High-Tech-Bereich der Medizin entwickelt und ist heute der Schlüssel für eine auf das einzelne Individuum zugeschnittene Behandlung. "Mit einer zielgenauen Diagnose und Therapie kann die Labordiagnostik Potenziale für mehr Qualität und mehr Wirtschaftlichkeit erschließen", betonte der Geschäftsführer des Verbands der Diagnostica-Industrie (VDGH), Dierk Meyer-Lüerßen, heute (10. Mai) in Berlin.
Welche Auswirkungen diese Entwicklung auf die Gesundheitsversorgung hat, darüber informierte das Seminar "Labordiagnostik einst, heute und morgen: Wachsende Chancen für die individuelle Gesundheit", das der VDGH gemeinsam mit der Vereinigung der Deutschen Medizinischen Fach- und Standespresse veranstaltete.
Insbesondere genetische Unterschiede haben nicht nur Auswirkungen auf das Risiko, an einem bestimmten Leiden zu erkranken, sondern auch auf den Erfolg einer Behandlung, erläuterte Professor Dr. Ivar Roots, Institut für Klinische Pharmakologe der Charité. Diese Kenntnisse erlauben es - so Roots - Nebenwirkungen und Zwischenfälle bei der Arzneimitteltherapie zu reduzieren. Denn sie seien oft Folge genetischer Unterschiede an Arzneimittel abbauenden Enzymen.
Werden die Medikamente schlechter oder langsamer metabolisiert, dann muss bei unveränderter Dosis mit mehr Nebenwirkungen aufgrund erhöhter Wirkstoffspiegel im Blut gerechnet werden. Werden die Medikamente schneller abgebaut, dann kann der Therapieerfolg durch eine höhere Dosis verbessert werden. Nur wenn der Arzt solche genetischen Unterschiede diagnostizieren kann, kann er seine Behandlung auf die individuellen Bedürfnisse seines Patienten zuschneiden.
Ähnliche Auswirkungen haben labordiagnostische Verfahren zur Früherkennung schwerwiegender Erkrankungen oder zur Prävention ihrer Folgen. Als Beispiel wurden Herz- und Gefäßerkrankungen sowie Lungenkrankheiten genannt. Werden sie frühzeitig erkannt, kann ein Patient seine Lebensweise darauf einstellen und damit den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen, betonte der Berliner Präventionsmediziner Professor Dr. Herbert Schuster.
Das Abschätzen der Erkrankungsrisiken sei für den Arzt eine der größten Herausforderungen und die moderne Diagnostik dabei eine enorme Erleichterung.
Die wichtige Rolle, die die Laboratoriumsmedizin in der Akutversorgung im Krankenhaus spielt, erläuterte Dr. Sabine Ziemer, Leitende Oberärztin am Zentralinstitut für Laboratoriumsmedizin der Charité. Professor Dr. Bernd Heicke, Ingelheim, berichtete über die Entstehung und Entwicklung der Laboratoriumsdiagnostik, in der noch wichtige Fortschritte u.a. im Bereich der Tumordiagnostik zu erwarten sind.
Insgesamt ist die Diagnostica-Industrie eine forschungsintensive Zukunftsbranche. So arbeiten nach Angaben des VDGH rund 14 Prozent der 21.500 Mitarbeiter, die die Hersteller von Reagenzien und Diagnosegeräten in Deutschland beschäftigen, im Bereich Forschung und Entwicklung. Das zeige, dass der Standort Deutschland, trotz schwieriger Markt- und Rahmenbedingungen, dennoch wichtig ist.
Originaltext: Verband der Diagnostica-Industrie e.V. Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=8171 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_8171.rss2
Rückfragen an: VDGH Verband der Diagnostica-Industrie e. V. Thomas Postina (PPR) Telefon: 069/2556-1731 Telefax: 069/23 66 50 E-Mail: presse@vdgh.de
Der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) vertritt als Wirtschaftsverband die Interessen von ca. 80 Unternehmen. Sie stellen zur Diagnose menschlicher Krankheiten entsprechende Untersuchungssysteme und Reagenzien her. Die Unternehmen erwirtschaften in Deutschland einen Umsatz von rund 1,9 Milliarden Euro.
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