BLÄK-Präsident Koch zu den Aktionen der bayerischen Hausärzte
Geschrieben am 30-01-2008 |
München (ots) - "Wenn die Politik die Instrumentarien zur Gefährdung der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) geschaffen und im Sozialgesetzbuch V (§ 73 b, SGB V) verankert hat, dann darf man sich auch nicht wundern, wenn einzelne ärztliche Berufsverbände nach den dort gebotenen Möglichkeiten greifen", kommentierte Dr. H. Hellmut Koch, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) die aktuellen Protestaktionen der bayerischen Hausärzte. Konkret meinte Bayerns Ärzte-Präsident: Die Politik wollte Hausarztverträge außerhalb der bisherigen Gestaltungsformen der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) und es bestünden dafür auch noch potenziell bessere Rahmenbedingungen.
Was jedoch nicht eintreten dürfe, ist, die Versorgung der Patientinnen und Patienten zu gefährden. Dafür gäbe es auch keine konkreten Anzeichen, so Bayerns Ärzte-Chef weiter.
Alle Beteiligten müssten sich jedoch über die Konsequenzen der derzeitigen Auseinandersetzung im Klaren sein, werde doch mit den neuen Vertragsmöglichkeiten das historisch gewachsene und durchaus bewährte System der KVen verändert und eine bereits komplizierte Vertragslandschaft noch komplizierter gestaltet. Fraglos ist auch, dass die KVen 1932 als Reaktion auf die Verhandlungsmacht der Kassen entstanden sind und dass sie seitdem eine für die Gesellschaft, die Patientinnen und Patienten sowie auch ihre Mitglieder, die Ärztinnen und Ärzte, eine wichtige und wertvolle Funktion wahrgenommen haben. Alleine vom historischen Standpunkt aus, lassen sich die richtigen Antworten auf die gegenwärtige Situation allerdings nicht finden. Sie lassen sich nur bei einer gesellschaftlichen Grundeinsicht in die unterfinanzierte Situation des Gesundheitswesens und bei aufrichtigem Umgang mit den Positionen der einzelnen Akteure finden.
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