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Rheinische Post: Serbien hat gewählt Kommentar VON GODEHARD UHLEMANN

Geschrieben am 03-02-2008

Düsseldorf (ots) - Die Präsidentenwahl in Serbien hat einen Sieger
gekürt und insofern für personelle Klarheit an der Staatsspitze
gesorgt. Doch inhaltlich-politisch bleibt das Land tief gespalten,
denn der Unterlegene hat mit seinem Gegenentwurf gut die Hälfte der
Bevölkerung hinter sich. Die Serben haben eine Richtungsentscheidung
getroffen, die weit über die Landesgrenzen hinausreicht, auch wenn
nicht vergessen werden darf, dass der Präsident vornehmlich
repräsentative Aufgaben wahrnimmt. Bei der Wahl ging es auch um den
Einfluss der Großmächte auf dem Balkan, denn die zu erwartende
Unabhängigkeitserklärung des noch zu Serbien gehörenden Kosovo wird
in Moskau völlig anders bewertet als in Brüssel bei der EU oder in
Washington. Moskau hat schon mit einer "angemessenen Reaktion"
gedroht, sollte der Westen einen unabhängigen Kosovo anerkennen.
Moskau als traditioneller Freund der Serben hofft auf den Ausbau
eines Balkan-Brückenkopfes. Das wird der EU, aber vor allem den USA
Kopfzerbrechen bereiten, die nach wie vor Moskauer Bedenken gegen
einen US-Raketenschutzschild in Polen und Tschechien zurückweisen.
Die hohe Wahlbeteiligung zeigt, dass die Frage nach ihrer politischen
Rolle die Serben mobilisiert hat.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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