LVZ: Städte- und Gemeindebund warnt Koalition vor Profilierungs-Blockade beim Streit um bessere Familienförderung
Geschrieben am 11-02-2008 |
Leipzig (ots) - Der deutsche Städte- und Gemeindebund hat die Politik davor gewarnt, angesichts der tatsächlichen Kinderarmut in Deutschland und vereinzelter Missbrauchsfälle bei der Verwendung staatlicher Transfergelder die jetzt notwendigen konkreten Schritte in der Familienförderung zu blockieren. Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Verbandes, sagte in einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Dienstag-Ausgabe): "Gerade sozial Schwache setzen das Geld, das sie für die Erziehung bekommen, nicht immer für die Kinder ein. Das trifft aber nur für einen kleinen Teil zu. Die große Mehrheit der Eltern ist am Wohl der Kinder interessiert. Einzelprobleme dürfen nicht dazu dienen, dass die Politik Notwendiges, wie die Anpassung des Kindergeldes, blockiert."
Familienpolitik und dabei nicht zuletzt die Bildung der Kinder sei die entscheidende Zukunftsfrage. "Am Ende darf nicht nur ein höheres Kindergeld stehen, sondern insbesondere eine bessere Infrastruktur für die Eltern, für die Kinder und für mehr und bessere Bildung", so Landsberg.
Im anhaltenden Koalitionsstreit um das Betreuungsgeld warnte Landsberg erneut vor einer damit verbundenen Blockade des Krippenausbaus in Deutschland. "Aus kommunaler Sicht kann ich die Politik nur auffordern, das einzuhalten, was auf dem Krippengipfel zwischen Bund, Ländern und Kommunen vereinbart worden ist. Wir brauchen schnell Planungssicherheit. Zu der Planungssicherheit gehört auch die Sicherstellung, dass die zugesagten Bundesmittel, die wir ohnehin noch für zu gering halten, auch tatsächlich fließen - und zwar bald." Da stehe die Politik als Ganzes in einer Bringschuld. "Erst der Krippenausbau, und dann kann man weitere Forderungen auf die Tagesordnung setzen. Alles andere ist ein falscher Profilierungsversuch", so Landsberg.
Originaltext: Leipziger Volkszeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
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