Westfalenpost: Pippi Langstrumpf Beck
Geschrieben am 10-03-2008 |
Hagen (ots) - Auf dem Gipfel der Realitätsverleugnung Von Winfried Dolderer Und? Weiß man jetzt Bescheid? Nach diesem Auftritt eines zwischen viel Trotz und etwas Zerknirschung schwankenden SPD-Chefs? Kurt Beck verfährt nach dem Pippi-Langstrumpf-Prinzip: Ich mach mir die Welt, respektive die SPD, wie sie mir gefällt. Chaos, Krise, Glaubwürdigkeit im Eimer? Man muss sich das Gegenteil nur fest genug vorstellen. Also sollen wir zur Kenntnis nehmen, dass Herr Beck in seinen Kapriolen einen Wortbruch einfach nicht erkennen kann. Wir sollen das Kuddelmuddel der vergangenen Wochen für eine höchst sinnvolle Diskussion über die weiter entwickelte Auseinandersetzung mit der Linkspartei halten. Und dass Herr Beck völlig unangefochten die Partei lenkt und mit seinem Vize Steinbrück ein total entspanntes Verhältnis pflegt, ja doch, es wäre nett, wenn wir das auch noch glaubten. Sicher ist: Für einen Geisterfahrer, wie ihn kürzlich ein Parteifreund titulierte, mag der SPD-Chef sich nicht halten. Seine Sicht der Dinge ist eher die, dass ihm auf seinem Weg lauter Geisterfahrer entgegenkommen. Mit einem gespenstischen Auftritt wie dem gestrigen erweckt er zumindest diesen Eindruck. Gewiss, die Alternative wäre gewesen, dass er gleich seinen Rücktritt erklärt hätte, und das wäre von ihm zuviel erwartet gewesen. Für Beck spricht ja, dass die SPD in den vergangenen Jahren allzu oft den Vorsitzenden hat austauschen müssen. Zu einem neuen Wechsel fehlt ihr die Neigung und auch der Kandidat, der sich an Becks Stelle aufdrängen würde. Dass ihn die SPD-Linke stützt, die lange keinen bequemeren Parteichef mehr hatte, spricht ebenfalls für Beck.
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