Lebenshilfe tritt seit 50 Jahren für uneingeschränktes Lebensrecht behinderter Menschen ein
Geschrieben am 13-03-2008 |
Marburg (ots) - Parlamentarischer Abend im Jubiläumsjahr: Bundesvorsitzender Robert Antretter mahnt umfassenden Embryonenschutz an.
Mit großer Eindringlichkeit spricht sich die Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung gegen eine Lockerung des Stammzellgesetzes aus. Vor mehr als 100 Bundestagsabgeordneten und hochrangigen Vertretern der Ministerien bezeichnete der Lebenshilfe-Bundesvorsitzende Robert Antretter die Tötung menschlicher Embryonen für Forschungszwecke als ethisch unvertretbar und verfassungswidrig: "Wenn dem menschlichen Embryo der Schutz der Menschenwürde nur eingeschränkt zuerkannt wird, müssen wir befürchten, dass in Zukunft auch wieder verstärkt zwischen lebensunwertem und lebenswertem Leben unterschieden wird."
50 Jahre ist es her, dass die Lebenshilfe - eine der ersten Bürgerbewegungen in der noch jungen Bundesrepublik Deutschland - gegründet wurde. Es war somit ein ganz besonderer Parlamentarischer Abend der Bundesvereinigung Lebenshilfe, die dieses Mal in der Berliner Landesvertretung des Freistaates Bayern zu Gast war. Bundesvorsitzender Antretter erinnerte an die Anfänge der Lebenshilfe, als sich Eltern geistig behinderter Kinder in ganz Deutschland zusammenschlossen. Damals standen die Familien noch unter dem Eindruck der Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten. Kaum ein behinderter Mensch war der so genannten "Euthanasie", der Vernichtung angeblich lebensunwerten Lebens, entkommen. Die Lebenshilfe mit ihren bundesweit mehr als 135.000 Mitgliedern tritt daher bis heute für ein uneingeschränktes Lebensrecht behinderter Menschen ein.
Die Zukunft der Eingliederungshilfe war ein weiteres wichtiges Thema des Parlamentarischen Abends. Klaus Lachwitz, Leiter des Hauptstadtbüros der Lebenshilfe, erwartet hier steigende Kosten. Experten schätzen die Mehrausgaben auf mindestens zwei Milliarden Euro jährlich. Sie führen dies vor allem auf die wachsende Zahl behinderter Menschen zurück, die jetzt - mehr als 60 Jahre nach der grauenvollen "Euthanasie" der Nationalsozialisten - das Rentenalter erreichen. Die Lebenshilfe setzt sich deshalb seit Jahren dafür ein, dass sich der Bund an der Finanzierung der Eingliederungshilfe von derzeit zwölf Milliarden Euro pro Jahr beteiligt, um Städte und Gemeinden zu entlasten.
Die Forderung nach einem eigenen Leistungsgesetz für Menschen mit Behinderung sieht Klaus Lachwitz durch das 2007 beschlossene Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte behinderter Menschen untermauert. Er selbst war am Zustandekommen der UN-Konvention beteiligt. Die Hilfe für behinderte Menschen sei jetzt kein Akt der Fürsorge mehr, sondern ein Menschenrecht! Lachwitz: "Wir hoffen, dass Deutschland noch in diesem Jahr ratifiziert."
Originaltext: Bundesvereinigung Lebenshilfe Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59287 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59287.rss2
Pressekontakt: Hauptstadtbüro der Lebenshilfe Gudrun Janke, Telefon 030/829998702
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
125554
weitere Artikel:
- NABU fordert von EU-Gipfel mehr Engagement beim Klima- und Naturschutz Brüssel/Berlin (ots) - Der NABU hat die Pläne des Europäischen Rates begrüßt, das weitere Artensterben bis zum Jahr 2010 zu stoppen. Die bisher angekündigten Maßnahmen für den Gebietsschutz seien ein positives Signal, reichten aber nicht aus, um den Schutz der natürlichen Lebensräume von bedrohten Tieren und Pflanzen in Europa und weltweit dauerhaft zu sichern. "Der G8-Gipfel im Juni 2007 hat bestätigt, dass Klimaschutz und der Schutz der biologischen Vielfalt gleichrangige Ziele neben der wirtschaftlichen Entwicklung sein müssen. Das mehr...
- Seehofer muss den geplanten Anbau von Genmais auf über 4.000 Hektar stoppen / Bioland fordert sofortiges Anbauverbot und keine Neuzulassung Mainz (ots) - Bioland fordert von Landwirtschaftsminister Seehofer ein sofortiges Anbauverbot des Gentech-Maises MON810 der Firma Monsanto. "Seehofer muss jetzt den überfälligen Schritt gehen und den Genmais aufgrund der Umweltrisiken und einem ungenügenden Monitoringprogramm verbieten", fordert Thomas Dosch, Präsident von Bioland. Monsanto beruft sich bei der geforderten Überwachung des Genmais-Anbaus auf Untersuchungen von Instituten, die mit Monsanto weder Kontakt hatten noch über deren notwendigen Daten für eine Bewertung verfügen. mehr...
- Eine gescheiterte Mission? Fünf Jahre Irakkrieg - Themenschwerpunkt im Ersten Baden-Baden/Mainz/Stuttgart (ots) - Neben den Terroranschlägen des 11. September hat in den vergangenen Jahren kaum ein Ereignis die Weltpolitik so beeinflusst wie der Krieg um den Irak. Am 19. März 2008 jährt sich der Kriegsbeginn zum fünften Mal. Für die ARD-Korrespondenten im Nahen Osten und in den USA ist dieser Jahrestag Anlass, sich ein Bild von der aktuellen Lage zu machen. Die 45-minütige Reportage "Die gescheiterte Mission" am 16. März um 23.30 Uhr beleuchtet die Situation im Irak, aber auch die Folgen des Krieges in den USA. SWR-Korrespondent mehr...
- AWO ehrt Hans-Jochen Vogel mit Friedenspreis / Gerhard Schröder und Wilhelm Schmidt würdigen Verdienste Vogels für Deutschland im Rahmen eines Festaktes Berlin (ots) - In Würdigung seiner Verdienste um die Bewahrung des inneren Friedens in Deutschland, seines Einsatzes für Menschenwürde, Demokratie und Toleranz sowie seines entschlossenen Eintretens gegen Ausgrenzung, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus hat die Arbeiterwohlfahrt (AWO) heute den ehemaligen SPD-Parteivorsitzenden und Bundesminister a.D. Hans-Jochen Vogel mit dem Heinrich-Albertz-Friedenspreis ausgezeichnet. In ihren Reden hoben Bundeskanzler a.D. Gerhard Schröder und der AWO-Bundesvorsitzende Wilhelm Schmidt vor allem mehr...
- Uhl: Islamkonferenz für Integration unverzichtbar Berlin (ots) - Anlässlich des heutigen 3. Plenums der Deutschen Islamkonferenz (DIK) erklärt der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Hans-Peter Uhl MdB: Mit der von Bundesinnenminister Schäuble einberufenen Islamkonferenz wird der Weg für eine gelingende Integration der Muslime in Deutschland geebnet. Erstmals wird nicht nur über, sondern mit Muslimen gesprochen. Zusammen mit den Muslimen hat der Bundesinnenminister gemeinsame Ziele für ein gedeihliches religiöses und gesellschaftliches Zusammenleben verabredet. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|