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Rheinische Post: Tibet, China und Olympia 2008 Kommentar VON GODEHARD UHLEMANN

Geschrieben am 14-03-2008

Düsseldorf (ots) - Über den Olympischen Spielen im Sommer in China
liegt schon heute ein Schatten. Das autoritäre Riesenreich war nie
ein Hort von Menschenrechten. Nun richtet sich der Blick der Welt
nach Tibet, wo Mönche gegen die chinesische Herrschaft aufstehen, wo
Menschen gegen die Verstöße gegen ihre Grundrechte wie
Glaubensfreiheit auf die Straßen gehen. Es brennen Barrikaden und
Tibeter werden niedergeknüppelt. Peking antwortet mit militärischer
Gewalt. Das Schicksal der Tibeter war unter chinesischer Herrschaft
nie leicht. Es ist geprägt von Unterdrückung und der Angst vor der
Vernichtung ihrer kulturellen Identität. Der Dalai Lama als
geistliches und weltliches Oberhaupt aller Tibeter hat längst den Ruf
nach Unabhängigkeit seiner alten Heimat durch die Forderung nach
einer wirklichen Autonomie für sein Volk ersetzt. Peking stellt sich
trotzdem taub. Doch die Welt darf jetzt nicht wegschauen. Sie muss
klar Stellung beziehen. Spätestens seit 1936, als die Nazis der Welt
mit ihren Olympischen Spielen Friedfertigkeit vorgaukelten, lässt
sich die Trennung von Sport und Politik kaum durchhalten. Wer anreist
und mitmacht, tut dies im Wissen um die Freiheitsverachtung
chinesischer Führer. Unbeschwerter Sport ist kaum möglich, wenn der
berechtigte Ruf nach mehr Freiheit abgewürgt wird. Der Druck auf
Peking wird stärker.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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