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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Olympia und den Unruhen in Tibet

Geschrieben am 16-03-2008

Bielefeld (ots) - Die Luft ist derart schlecht, dass Ausdauersport
gesundheitsgefährdend ist, die Lebensmittel sind so von Anabolika
verseucht, dass sie für Olympioniken ungenießbar sind,
Dopingkontrollen können im Land der Mitte(l) nicht wirklich ohne
Vorwarnung stattfinden.
Die Mängelliste vor den Olympischen Spielen ist sowieso schon
verheerend lang. Aber wie der Sport auf die Unruhen in Tibet
reagiert, ist ein Skandal. Kein klares Wort des Ober-Olympiers
Jacques Rogge zu den permanenten Menschenrechtsverletzungen, kein
Gedanke an einen Peking-Boykott. Die Spiele müssen weiter gehen - um
jeden Preis, mit allen Mitteln. Damit zeigen die Sport-Funktionäre
erneut ihre hässlich unpolitische Fratze.
Auch die Aktiven demonstrieren, dass sie ihre Muskeln zu viel und ihr
Gehirn zu wenig bewegen. Speerwurf-Europameisterin Steffi Nerius etwa
meint, sie hätte immerhin vier Jahre für Olympia trainiert. Was sind
da schon ein paar Tote und nicht vorhandene Menschenrechte.
Das chinesische Regime muss entscheiden, ob es sich dem
internationalen Druck beugt oder die Olympische Fahne mit noch mehr
Blut besudelt. Und der Sport muss entscheiden, ob er sich weiter
mitschuldig machen will.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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