Pflegereform 2006 - wann, wenn nicht jetzt? / Handlungsbedarf ist klar definiert, Taten müssen jetzt folgen!
Geschrieben am 17-05-2006 |
Berlin (ots) - Per Koalitionsvertrag hat sich die Bundesregierung verpflichtet, die seit Jahren überfällige Pflegeversicherungsreform endlich anzupacken und noch vor der politischen Sommerpause 2006 zumindest einen Gesetzentwurf vorzulegen. "Passiert ist aber noch gar nichts", mahnte Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa), zum Auftakt des Hauptstadtkongresses Medizin und Gesundheit heute in Berlin. "Im Schatten der Verhandlungen über die 'große Schwester Gesundheitsreform' schweigt sich die ebenfalls für die Pflege zuständige Bundesministerin - sowohl über den Zeitplan als auch die konkreten Inhalte einer Pflegereform - weiter aus."
Unter dem beliebten Vorwand, dass die Systematik der Finanzierung der Pflegeversicherung der der Krankenversicherung folgen solle, werde die Pflege wieder einmal zum Nebenschauplatz, so Meurer weiter. "Das können wir als bpa, der bundesweit 4.300 private Pflegeeinrichtungen vertritt, nicht länger hinnehmen. Zumal wir den politisch Verantwortlichen, mit gemeinsamer Stimme von über einer Million Pflegekräften und 90% aller Pflegeeinrichtungen, die Weichen für einen grundlegenden Reformkurs längst gestellt haben."
Bereits vor einem Jahr, auf dem Hauptstadtkongress 2005, hat der bpa, gemeinsam mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) und dem Deutschen Pflegerat (DPR) - die zusammen rund 1,2 Millionen Pflegekräfte und 18.000 Pflegeeinrichtungen vertreten - der Politik eine fundierte Handlungsgrundlage zur Verfügung gestellt: das gemeinsame Positionspapier "Zur Zukunft der Pflegeversicherung" (abrufbar unter www.bpa.de/Positionen). Bernd Meurer: "An der Gültigkeit unserer Positionen und Forderungen hat sich bis heute nichts geändert, außer dass ein weiteres Jahr der Untätigkeit seitens der Politik sinnlos verstrichen ist, die fiskalischen Probleme sich zugespitzt haben und die angekündigten Reformen nicht präzisiert worden sind."
Lediglich die groben Eckpunkte einer Pflegereform deuteten sich, analog der Umsetzungsvorschläge im Koalitionsvertrag, an: "Wir begrüßen die Dynamisierung der Pflegeleistungen, die Besserstellung von Demenzerkrankten wie auch die Entbürokratisierung der Pflege", so Meurer. Präzisiert werden müsse jedoch das angekündigte Vorhaben, die "gegenwärtige Spreizung zwischen einzelnen Pflegestufen" zu überarbeiten. Meurer: "Wir lassen uns keine Mogelpackung verkaufen! Wenn hiermit eine Anhebung der ambulanten Sachleistungsbeträge gemeint ist, begrüßen wir diese ausdrücklich. Genauso ausdrücklich lehnen wir aber jede Absenkung stationärer Sachleistungsbeträge ab, die nur zu einer erhöhten Sozialhilfeabhängigkeit führen würde. Gerade das sollte mit der Einführung der Pflegeversicherung vermieden werden."
Kritiker der ersten Stunde ist der bpa im Hinblick auf die geplante Verlagerung der Kompetenz für das Heimrecht (vom Bund an die Länder), über die demnächst im Rechtsausschuss des Bundestages weiter beraten wird. Meurer: "Wir werden nicht müde, darauf zu pochen: Ein einheitliches Bundesgesetz ist und bleibt notwendig, damit Heimbewohner in allen Ländern, unabhängig von der jeweiligen Finanzlage, die gleichen Lebensverhältnisse vorfinden."
Originaltext: bpa - priv. Anbieter sozialer Dienste Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=17920 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_17920.rss2
Für Rückfragen: Herbert Mauel, Bernd Tews, 030 / 30 87 88 60.
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
12787
weitere Artikel:
- Hilfe für Darfur/Sudan: Malteser fordern Sicherheit für humanitäre Arbeit Khartum/Köln (ots) - Malteser International appelliert an alle am Konflikt beteiligten Parteien, die Sicherheit der humanitären Organisationen zu garantieren, damit Hilfe für die Bevölkerung möglich ist. Zwei der kämpfenden Parteien haben am 5. Mai in Nigeria ein Friedensabkommen unterzeichnet. Andere Rebellengruppen lehnen die Vereinbarung aber ab. Unter hohen Sicherheitsvorkehrungen versorgt ein Ärzteteam von Malteser International im Norden der Provinz Darfur im Sudan drei Gesundheitszentren mit Medikamenten. In intensiven Verhandlungen mehr...
- Innenminister Schäuble: Debatte um Freikarten für die WM ist "absurd" Hamburg (ots) - Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble hat die Ermittlungen der Mannheimer Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit der Weitergabe von Freikarten für die Fußball-WM kritisiert. "Es gibt in Deutschland eine Neigung, die Dinge zu übertreiben. Davon sind auch die Staatsanwaltschaften nicht frei", sagt Schäuble der ZEIT. Die Vorstellung, dass Sponsoren Politiker durch Einladungen zu WM-Spielen für ihre Interessen einspannen wollten, sei "absurd". "Wer wegen der Zahlung von ein paar Euro oder einer Einladung zum Fußball gleich nach dem mehr...
- Dietmar Bartsch: Mindestlohn ist Voraussetzung für Lohnabstandsgebot Berlin (ots) - Zu den Forderungen aus den Reihen der CDU, Leistungen bei Hartz-IV-Empfängern zu kürzen, erklärt der Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch: Steffen Kampeter sollte zunächst selbst versuchen, einen Monat lang von 345 Euro zu leben. Dann weiß er vielleicht, wovon er spricht. Nicht das Arbeitslosengeld II ist zu hoch, sondern die Löhne in Deutschland sind zu tief. Es ist absurd, die Auswirkungen des gnadenlosen Lohndumpingwettbewerbs in den letzen Jahren jetzt als Argument für Leistungskürzungen bei Hartz-IV-Empfängern mehr...
- Präsidentin der Bundeswehr-Universität München hält nichts von einer Berufsarmee Hamburg (ots) - Merith Niehuss, seit November 2005 Präsidentin der Bundeswehr-Universität in München, hält "nichts" von einer Berufsarmee. Niehuss in der ZEIT: "Zurzeit rekrutieren wir 60 Prozent der Offiziersbewerber über die Wehrpflicht. Die sind uns äußerst willkommen, weil sie die Bundeswehr schon kennen und keine unrealistischen Vorstellungen vom Soldatenberuf haben. Eine Berufsarmee hat sich in den Ländern, in denen sie eingeführt wurde, nicht bewährt. Da werden vor allem sozial Schwache rekrutiert." Das komplette ZEIT-Interview der mehr...
- SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach im stern: Mehr Geld höchstens für Assistenzärzte Hamburg (ots) - Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat die Ärztegewerkschaft Marburger Bund für die Eskalation im Ärztestreik verantwortlich gemacht. Dessen Forderung nach 30 Prozent mehr Lohn sei von Anfang an überhöht gewesen, sagte der SPD-Abgeordnete in einem Gespräch mit dem Hamburger Magazin stern. Die Organisation betreibe eine brutale Mitgliederwerbung und meine offenbar, dass Ärzte höhere Zuwächse verdient haben als Pflegekräfte. Lauterbach wies darauf hin, dass die Lage im Gesundheitswesen nach wie vor prekär sei. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|