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Märkische Oderzeitung: Vorabmeldung der "Märkischen Oderzeitung" zu Schwedter Kraftwerk/Polen

Geschrieben am 03-04-2008

Frankfurt/Oder (ots) - Die "Märkische Oderzeitung" aus Frankfurt
(Oder) sendet Ihnen vorab eine Meldung aus ihrer Freitagausgabe zu
polnischen Protesten gegen den Bau einer Abfallverbrennungsanlage in
Schwedt (Uckermark). Bei Verwendung bitten wir um eine Quellenangabe.

Polen fürchtet Schwedter Abgas
Abfallverbrennungsanlage soll verhindert werden / Unternehmen
verweist auf gründliche Prüfung durch Umweltamt

Schwedt/Gryfino (MOZ) Der geplante Bau einer
Abfallverbrennungsanlage in Schwedt (Uckermark) stößt auf polnische
Proteste. Weil die Emissionen der von der Georg Leinfelder GmbH
(Leipa) geplanten Anlage "in erster Linie die polnische Seite
betreffen" würden, erwägen zwei Gemeinden und der Naturschutzpark
"Unteres Odertal" eine Beschwerde bei der EU-Kommission, um das
Projekt zu stoppen. Leipa verweist auf ein Gutachten des
Landesumweltamtes, in dem von zu vernachlässigenden Schadstoffwerten
die Rede ist. Polen sei zudem bereits seit 2006 über die Planungen
informiert worden.

Das Kraftwerk, in dem jährlich 210 000 Tonnen Reststoffe verbrannt
werden sollen, wird von Leipa zur Energiegewinnung für die
benachbarte Papierfabrik gebaut. Der Bürgermeister der Stadt Gryfino,
Henryk Pilar, und die Chefin des Naturschutzgebietes, Blandyna
Migdalska kritisierten jetzt auf einer Pressekonferenz, dass der Bau
der Anlage im Januar genehmigt worden sei, ohne polnische Bedenken zu
berücksichtigen. Eine Studie über die Folgen der Anlage auf die
Umwelt, die man erst jetzt erhalten habe, erfasse nur die deutsche
Seite. Man gehe jedoch davon aus, dass "70 Prozent des Windes im
Bereich Schwedt in nordöstliche Richtung wehen".

Der Geschäftsführer der Leipa Holding, Peter Probst, zeigte sich
verwundert: "Die polnische Seite ist von Anfang an einbezogen worden.
Wir haben Übersetzungen aller eingereichten Genehmigungsunterlagen
angefertigt. Polnische Einwände sind geprüft und von der
Genehmigungsbehörde als irrelevant eingeschätzt worden." Aus der
Rauchgasreinigung würden maximal 200 Milligramm Stickoxide pro
Kubikmeter sowie höchstens 0,1 Nanogramm Dioxine und Furane
entweichen. Laut Probst handele es sich damit um Werte unterhalb der
Wahrnehmbarkeit. Ein großer Teil der 153 Millionen Euro umfassenden
Investition fließe in den Umweltschutz.

Das Landesumweltamt Brandenburg hatte am 25. Januar 2008 nach dem
immissionsschutzrechtlichen Gutachten den Bau zur Genehmigung der
Abfallverbrennungsanlage erteilt. Polens Umweltministerium war 2006
erstmals von dem Projekt unterrichtet worden. Der neue polnische
Vize-Umweltminister Maciej Trzeciak kündigte jetzt dennoch an, das
Problem bei einer Sitzung der deutsch-polnischen Umweltkommission in
zwei Wochen zur Sprache bringen zu wollen. +++

Originaltext: Märkische Oderzeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55506
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55506.rss2

Pressekontakt:
Märkische Oderzeitung
CvD

Telefon: 0335/5530 563
cvd@moz.de


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