LVZ: Leipziger Volkszeitung zur Leipziger Automesse AMI
Geschrieben am 04-04-2008 |
Leipzig (ots) - Es brummt wieder. Auf der AMI in Leipzig. Der einzigen deutschen Automesse in diesem Jahr. Jedenfalls sind die Erwartungen der Hersteller besonders hoch: Die Schau rund um des Deutschen liebstes Kind soll Impulse geben und zeigen, wo die Reise hingeht. Für den Absatz auf dem wichtigsten europäischen Automarkt. Und für die Innovationen der Branche. Denn die AMI ist eine Leistungsschau, auf der eine direkte Rückkopplung zum Kunden stattfindet. Das ist die Stärke des Konzepts. Ob die hoch gesteckten Erwartungen aber eintreffen, ist eher fraglich. Eine Messe kann vielleicht ein kurzfristiger Katalysator sein. Doch die Wirtschaft und das Kaufverhalten nachhaltig stimulieren, ist praktisch unmöglich. Dafür sind andere Faktoren entscheidender. Wie etwa die Konsumlaune, die von der Zukunftserwartung der Verbraucher abhängt. Wenn eine Volkswirtschaft sich im Aufschwung befindet, die Einkommen steigen und mehr Arbeitsplätze entstehen, sind das Voraussetzungen dafür, dass mehr Kraftfahrzeuge verkauft werden. Das ist auch ein Grund dafür, warum die Autoindustrie zuerst von den Konjunkturzyklen betroffen ist. Nun ist das vergangene Jahr ein gutes für die deutsche Volkswirtschaft gewesen. Es gibt mehr Jobs, und die Tarifabschlüsse fallen wieder höher aus. An der unbefriedigenden Kauflust hat das wenig geändert. Noch immer plagen viele Verbraucher Zukunftsängste, was wegen der hohen Inflation und den Turbulenzen rund um die Finanzkrise kaum verwundert. Kurzum, viele Deutsche sind verunsichert. Die Politik tut - vor allem, wenn es um das Automobil geht - ein Übriges, ganz nach dem Prinzip: Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln. Bestes Beispiel ist Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) mit seiner Biospritverordnung. Erst wollte er mit aller Gewalt durchsetzen, dass ab 2009 in Super und Normalbenzin zehn Prozent Alkohol enthalten sein müssen. Nachdem die Hersteller davor warnten, rund 3,6 Millionen zugelassene Wagen würden das nicht vertragen, zog er seine Beimischungspflicht zurück. Leider ist das kein Einzelfall. Das Gezerre um die CO2-bezogene Kfz-Steuer oder die Pendlerpauschale und die EU-Vereinbarung, nach der die nationalen Neuwagen-Flotten im Schnitt ab 2012 nur noch 120 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer ausstoßen dürfen, sind alles andere als verkaufsfördernd. Weil jeder, der sich ein neues Auto zulegt, natürlich wissen will, ob er den richtigen Griff macht. Immerhin geht es dabei auch um die Betriebskosten. Trotzdem: In Deutschland beträgt das durchschnittliche Alter eines Automobils acht Jahre. Der Sprit wird schon wegen des auf absehbare Zeit steigenden Ölpreises teurer. Die Brüsseler Kohlendioxid-Vorschriften werden zusätzlich zu Buche schlagen. Will heißen: Viele Autofahrer älterer Modelle kommen gar nicht herum, sich einen Neuwagen anzuschaffen. Zumindest langfristig. Was wiederum den Automarkt belebt. Das ist für die AMI, die auf den Endverbraucher ausgerichtet ist und im Gegensatz zu den großen Messen in Frankfurt, Genf, Tokio oder Detroit jährlich stattfindet, die Nische. Dort nämlich kann der Kunde anschauen, testen und erleben - so lange, bis es brummt.
Originaltext: Leipziger Volkszeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
Pressekontakt: Leipziger Volkszeitung Redaktion Telefon: 0341/218 11558
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
129301
weitere Artikel:
- Börsen-Zeitung: Auf Tauchstation, Kommentar zu Emerging Markets von Dieter Kuckelkorn Frankfurt (ots) - Für deutsche Privatanleger, die dem Ruf vieler Experten gefolgt sind und Geld über Fonds oder Zertifikate in den Emerging Markets angelegt haben, war das erste Quartal wenig erfreulich. Die zuvor hochfliegenden Aktienmärkte einer ganzen Reihe von Schwellenländern sehen derzeit, was die Performance betrifft, ziemlich alt aus. Die Kursniveaus sind jedenfalls vielerorts auf Tauchstation gegangen. Das prominenteste Beispiel sind derzeit zweifelsohne die chinesischen Inlandsbörsen, an denen sich über ausgesuchte institutionelle mehr...
- Präsident Simon Peres begrüsst die Unterstützung durch jüdische Führungskräfte aus aller Welt für die Konferenz, "Facing Tomorrow" (Der Zukunft begegnen), die im Mai in Israel stattfinden wird. Jerusalem (ots/PRNewswire) - - Dr. Miriam Adelson und Sheldon G. Adelson zu Ehrenvorsitzenden ernannt - Elliott Broidy, Sir Ronald Cohen, Alan Casden und Larry Sands ebenfalls dabei Israels Präsident Simon Peres begrüsst die Unterstützung durch prominente jüdische Führungskräfte aus der ganzen Welt für Konferenz "Facing Tomorrow", die vom 13. bis 15. Mai in Jerusalem stattfindet und an der auch führende Politiker wie Präsident George W. Bush teilnehmen werden. (Foto: http://www.newscom.com/cgi-bin/prnh/20080403/299603-a ) mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Wirtschaft Kritik an Serumwerk-Chef Helge Fänger - Streit geht vor Gericht Halle (ots) - Gegen den Vorstandschef der Serumwerks Bernburg AG und früheren Landes-Arbeitgeberpräsidenten, Helge Fänger, werden schwere Vorwürfe erhoben. Es geht unter anderem um Schwarzgeld, Vetternwirtschaft und Steuerhinterziehung, berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Samstagausgabe). Die Kritik an dem Firmenchef kommt unter anderem aus Gesellschafterkreisen der Aktiengesellschaft, die ihm Handeln zum Schaden des Unternehmens vorwerfen. Derzeit sind wegen des Streites mehrere Klagen anhängig. Ende April wird mehr...
- Bundesbank senkt Konjunkturprognose / Vizepräsident Zeitler: "Die Preissteigerungen machen uns Sorgen." / Finanzkrise trifft deutsche Wirtschaft / Kein Verkauf von Gold-Reserven der Bundesbank Köln (ots) - 5. April 2008 - Die Deutsche Bundesbank hält die internationale Finanzkrise für noch nicht ausgestanden und rechnet damit, dass das Wirtschaftswachstum in Deutschland dadurch beeinträchtigt wird. "Insgesamt rechne ich damit, dass die deutsche Wirtschaft im laufenden Jahr um rund eineinhalb Prozent wächst", sagte Bundesbank-Vizepräsident Prof. Dr. Franz-Christoph Zeitler in einem Interview mit dem wöchentlichen Finanzdienst 'Capital Investor'. Damit nennt die Bundesbank zum ersten Mal nach ihrer Dezember-Prognose konkrete mehr...
- Der Tagesspiegel: Pin-Insolvenzverwalter: Mit Arbeitsplatzverlust in solchem Ausmaß nicht gerechnet Berlin (ots) - Die Krise des angeschlagenen Postdienstleisters Pin Group hat sich offenbar dramatischer entwickelt als vorher befürchtet. "Dass wir eine erhebliche Anzahl an Arbeitsplätzen verlieren würden, war von Anfang an klar. Dass es so dramatisch würde, nicht", sagte der Kölner Insolvenzverwalter Andreas Ringstmeier dem "Tagesspiegel" (Samstagausgabe). "Es ist schlimmer gekommen, als ich gedacht habe." Als einer von zwei Insolvenzverwaltern der Pin Group ist Ringstmeier für die insolventen Teile des kriselnden Konzerns zuständig. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|