Börnsen/Bär: Medienabhängigkeit gezielt begegnen
Geschrieben am 09-04-2008 |
Berlin (ots) - Anlässlich der heutigen Anhörung zur "Onlinesucht" im Ausschuss für Kultur und Medien des Deutschen Bundestages erklären der kultur- und medienpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen (Bönstrup) MdB, und die zuständige Berichterstatterin Dorothee Bär MdB:
Auf Initiative der CDU/CSU-Fraktion findet heute im Ausschuss für Kultur und Medien die Anhörung zur Onlinesucht statt. Onlinesucht ist eine Sucht, die vielfach nicht erkannt wird, die viele auch nicht erkennen wollen und bei der es viel zu wenige Anlaufstellen gibt. Die Experten weisen darauf einhellig hin. Problemen, wie der fehlenden Anerkennung als Suchtkrankheit durch die WHO, muss schnellstmöglich begegnet werden. Schließlich kann sich in unserer hochtechnologisierten Zeit niemand erlauben, den Umgang mit Computern zu vermeiden. Gerade Jugendliche sind hier häufig gefährdet und die Eltern benötigen entsprechende Ansprechpartner. Nach Aussage von Experten gibt es Internetbenutzer, die bis zu 10-12 Stunden täglich damit beschäftigt sind; besonders Jugendliche. Bis zu neun Prozent, so Sachverständige bei den bisherigen Untersuchungen, werden als abhängig von Medien bezeichnet. Onlinesucht ist ein Phänomen, das quer durch alle Bildungsschichten auftritt.
Außerdem müssen sich Verantwortliche aller Bereiche zu dem Thema bekennen, das neben der Medienpolitik besonders auch die Gesundheits- und Bildungspolitik betrifft. In der Erforschung dieses neuen Krankheitsbildes besteht ein großer Nachholbedarf. Im Interesse der Betroffenen sind hier große Anstrengungen notwendig. Auch über technische Hilfsmittel ("Wecker", Warnhinweise, "Time-Outs") müssen wir nachdenken. Und Eltern sollten ermutigt werden, die möglichen technischen Sperren auch anzuwenden.
Die Ausbildung von Medienkompetenz, die auch auf ihre Begrenztheit hinweisen muss, ist eine unverändert wichtige Aufgabe, nicht nur in der Lehrerbildung, sondern für die gesamte Gesellschaft.
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