Der Tagesspiegel: NPD-Verbot: Sachsen-Anhalt zum Abschalten von V-Leuten bereit
Geschrieben am 16-04-2008 |
Berlin (ots) - Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Hövelmann (SPD) ist bereit, auf die V-Leute der Landesbehörde für Verfassungsschutzes in der NPD zu verzichten, "sobald sich abzeichnet, dass in Bund und Ländern die Einigung auf ein Verbotsverfahren gelingt". Hövelmann äußerte sich am Mittwoch im Interview des Tagesspiegels mit Blick auf die am Donnerstag beginnende Tagung der Innenministerkonferenz (IMK) in Brandenburg. Der Minister ist allerdings skeptisch, dass sich die Innenminister dort auf ein neues NPD-Verbotsverfahren einigen können. "Ich sehe nicht, dass bei der IMK-Tagung der Durchbruch gelingt", sagte Hövelmann.
Der Minister betonte, er halte an seiner Idee fest, die in seinem Land gewonnenen, ohne die Beteiligung von V-Leuten gesammelten Erkenntnisse zur NPD ins Internet zu stellen. Hövelmann hatte seinen Plan Anfang April nach einem Veto von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble storniert. Über die Äußerungen aus Berlin habe er sich geärgert, sagte Hövelmann. Es gebe keinen Grund, "der Öffentlichkeit vorzuenthalten, wie die NPD versucht, die freiheitlich-demokratische Grundordnung zu beseitigen".
Als Beispiel für eine in Sachsen-Anhalt ohne V-Leute gewonnene Information über das aggressiv-kämpferische Auftreten der NPD gegen die Demokratie nannte Hövelmann einen Vorfall aus dem vergangenen Jahr. Bei einem NPD-Demonstration in Quedlinburg sei gedroht worden, "heute hängen Fahnen aus dem Fenster des Rathauses, morgen sind es die Ratsherren". Hövelmann verwies zudem auf die zahlreichen Verfahren gegen NPD-Anhänger wegen Volksverhetzung, Landfriedensbruch und anderer Straftaten.
Originaltext: Der Tagesspiegel Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_2790.rss2
Pressekontakt: Der Tagesspiegel Chef vom Dienst Thomas Wurster Telefon: 030-260 09-308 Fax: 030-260 09-622 cvd@tagesspiegel.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
131455
weitere Artikel:
- Der Tagesspiegel: Sachsen-Anhalts Innenminister von Neonazis bedroht Berlin (ots) - Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Hövelmann (SPD) wird von Rechtsextremisten bedroht. Es gebe wüste Beschimpfungen im Internet, auch auf Websites der NPD, sagte Hövelmann in einem Interview des Tagesspiegels. Außerdem versuchten Neonazis, "mich in meinem direkten Lebensumfeld zu bedrängen". Schon in der Nacht nach dem kürzlich erfolgten Verbot der rechtsextremen Magdeburger Hooligan-Gruppe "Blue White Street Elite" sei eine Berufsschule in Magdeburg mit Parolen beschmiert worden, "auch gegen meine Person" sagte Hövelmann. mehr...
- Der Tagesspiegel: Polizeiaffäre in Sachsen-Anhalt: Innenminister gibt Fehler zu Berlin (ots) - Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Hövelmann (SPD) hat in einem Interview des Tagesspiegels zugegeben, dass seine Behörde in der Polizeiaffäre Fehler gemacht hat. Hövelmann bezog sich auf den in der Öffentlichkeit heftig kritisierten Fall eines hochrangigen Polizisten der Direktion Halle, der kurz nach dem mysteriösen Feuertod des Afrikaners Oury Jalloh in einer Polizeizelle in Dessau im Januar 2005 gesagt hatte, "Schwarze brennen eben mal länger". Der Beamte war erst im Dezember 2006, da war Hövelmann schon acht Monate mehr...
- Neues Deutschland: zur schwarz-grünen Koalition in Hamburg Berlin (ots) - Und sie sind doch lernfähig, die Grünen! Sie befolgen einen Rat, der vielfach erteilt wurde: Sie kehren zurück zu ihren Wurzeln. Allerdings tiefer, als der Rat gemeint war: Nicht die aufsässige Haltung und linke Programmatik graben sie aus, die sich bei ihrer Gründung 1980 weitgehend durchgesetzt hatten, sondern die Spuren davor. Nicht auf Petra Kelly besinnen sie sich, die charismatische Kämpferin für Frieden, Bürgerrechte und Ökologie, sondern auf Herbert Gruhl, den 1978 aus der CDU ausgetretenen Bundestagsabgeordneten, mehr...
- Saarbrücker Zeitung: Tierarzt wird deutlich teurer Saarbrücken (ots) - Private Tierhalter müssen künftig deutlich mehr für die Behandlung beim Tierarzt bezahlen. Wie die "Saarbrücker Zeitung" (Donnerstagausgabe) berichtet, hat die Bundesregierung eine Erhöhung der einfachen Gebührensätze um zwölf Prozent beschlossen. Das Kabinett stimmte am Mittwoch laut Zeitung einer entsprechenden Änderung der Tierarztgebührenordnung zu, die das Bundeslandwirtschaftsministerium erarbeitet hat. Demnach werden die meisten der rund 800 in der Gebührenordnung erfassten tierärztlichen Leistungen teurer. mehr...
- RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, zu: Hamburg Heidelberg (ots) - Hamburg ist zwar nur ein Anfang unter überschaubaren politischen Labor-Bedingungen. Aber diese erste schwarz-grüne Länderkoalition öffnet die Tür für neue Formen der Zusammenarbeit, die sich mehr an rationalen Abmachungen als an politischen Gewohnheiten und Kleiderordnungen orientieren werden. Und diese neue Flexibilität könnte auch dazu führen, dass die schlechteste aller Möglichkeiten, nämlich die Große Koalition, künftig nicht mehr Ultima Ratio der parlamentarischen Handlungsfähigkeit bleiben muss. Wenn "Hamburg" mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|