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Allg. Zeitung Mainz: Klar und eindeutig

Geschrieben am 18-04-2008

Mainz (ots) - Peter Königsberger zum Papst in USA

Es ist nie zu spät, Schuld anzuerkennen, Buße zu tun, vor allem
aber dafür zu sorgen, dass sich Schlimmes nicht wiederholt. Papst
Benedikt XVI. wusste genau, was er tun musste, als er sich
entschloss, die USA zu besuchen. Denn die Menschen dort - und
beileibe nicht nur die Katholiken - warten seit sieben Jahren auf ein
klares und eindeutiges Bekenntnis des Vatikans zu den sexuellen
Untaten vieler amerikanischer Priester in den vergangenen 50 Jahren.
Mit Josef Ratzinger, dem ehemaligen, eisenharten Chef der
Glaubenskongregation, macht das jetzt einer, dem man ohne Wenn und
Aber abnimmt, was er sagt. Dreimal ist Papst Benedikt XVI. während
seiner Reise durch die USA auf das Thema eingegangen. Doch erst sein
persönliches Zusammentreffen mit Opfern katholischer Priester, das
gemeinsame Beten, vor allem aber die Entschuldigung aus seinem Mund
gibt seiner Geste die Bedeutung und Größe, auf die man so lange
gewartet hatte. Sie ist zugleich auch der erste inhaltliche Höhepunkt
seines Pontifikats. Die Art und Weise, wie Ratzinger mit dem heiklen
Thema umgegangen ist, belegt, dass er seit Jahren das ganze Ausmaß
dieser moralischen Katastrophe gekannt und analysiert hat. Wie geht
es nun weiter? Zwar hat die katholische Kirche in den USA dank der
legalen wie illegalen Einwanderung von Millionen Katholiken aus
Lateinamerika noch immer 65 Millionen Gläubige. Doch darauf darf sie
sich nicht ausruhen. Das weiß Benedikt XVI. sehr wohl. Er weiß auch,
dass seinen Worten Taten folgen müssen. Josef Ratzinger wird im
Tonfall zwar sanft und freundlich bleiben, aber hinter verschlossenen
Türen mit seinen Kollegen in den USA - vom einfachen Priester bis zum
Bischof - Klartext reden. Endlich.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
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Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
crossmedia@vrm.de


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