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Bedeutung erkannt, aber schlecht organisiert -Accenture Studie zu Innovationen zeigt Nachholbedarf deutscher Unternehmen

Geschrieben am 21-04-2008

Kronberg (ots) - Unternehmen aus Asien und Nordamerika innovativer
als westeuropäische / Verantwortung für Innovation innerhalb
deutscher Unternehmen stark fragmentiert

Nur ein Viertel der deutschen Unternehmen bündeln die
Verantwortung für Innovationen in der Hand eines Vorstandsmitglieds.
Dabei wird die Innovationsbereitschaft und -fähigkeit immer
wichtiger, um im globalen Wettbewerb zu bestehen: in der zunehmend
multipolaren Welt konkurrieren neue Wirtschaftszentren wie Indien
oder China mit traditionellen Industrienationen - und überholen sie
beim Management von Innovationen. Klare Verantwortlichkeiten auf
Vorstandsebene, eine schnellere Umsetzung von Ideen in marktfähige
Produkte und eine unterstützende Unternehmenskultur sind wichtig für
einen erfolgeichen Innovationsprozess. Das ist das Ergebnis einer
Studie der Economist Intelligence Unit, die im Auftrag des
Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleisters
Accenture durchgeführt wurde. Befragt wurden Führungskräfte in den
USA, Großbritannien, Kanada und Deutschland.

Deutsche Unternehmen sind in besonderem Maße von Innovationen
abhängig. 70 Prozent der Befragten deutscher Firmen gaben an, dass
die Unternehmensstrategie ganz oder größtenteils auf Innovationen und
Innovationsfähigkeit basiere. Zum Vergleich: Nur 58 Prozent der
Spitzenmanager von britischen Unternehmen messen Innovationen die
gleiche Bedeutung bei. Trotzdem kümmert sich in nur rund 26 Prozent
(USA: 35 Prozent) der deutschen Unternehmen ein Chief Innovation
Officer oder ein anderes Vorstandsmitglied um das
Innovationsmanagement. Besonders auffällig ist in deutschen
Unternehmen eine Tendenz zur Dezentralisierung dieser wichtigen
Aufgabe: In über der Hälfte (54 Prozent) der Unternehmen ist das
Innovationsmanagement auf eine Vielzahl von Managern unterhalb der
Vorstandsebene verteilt.

Dabei legt die Studie nahe, dass die Ernennung eines Chief
Innovation Officers größere Innovationserfolge verspricht.
Unternehmen, die eine solche zentrale Position im Vorstand
einrichten, schätzen ihre Wettbewerbsfähigkeit sehr viel höher ein
als Firmen, in denen die Verantwortlichkeit für Innovation
undifferenziert verteilt ist. 40 Prozent der Befragten, die ihre
Firma in Bezug auf Innovationen als der Konkurrenz überlegen ansehen,
beschäftigten einen Chief Innovation Officer. "Ein erfolgreicher
Chief Innovation Officer macht intern und extern den Weg frei und
sorgt für einen wirkungsvollen, zeitnahen und kosteneffektiven
Innovationsprozess", beschreibt Dr. Stephan Scoltissek, Vorsitzender
der Geschäftsleitung von Accenture Deutschland, Österreich und
Schweiz, die zentralen Aufgaben. Barrieren sind beispielsweise eine
ausschließliche Fokussierung auf kurzfristige Finanzergebnisse oder
das Fehlen einer fruchtbaren Innovationskultur.

"Innovation sind ein zentraler Erfolgsfaktor und damit Chefsache",
fordert Dr. Stephan Scholtissek zudem. Ziele vorzugeben und einen
Verantwortlichen für das Innovationsmanagement zu benennen, seien
aufgrund der stetig wachsenden Bedeutung nicht ausreichend. "CEOs
müssen den Innovationsprozess in ihrem Unternehmen aktiv begleiten,
um die gewünschte Innovationsfähigkeit zu erreichen."

Weiter Ergebnisse der Studie:

- Fast zwei Fünftel (39 Prozent) der Befragten deutscher
Unternehmen identifizierten den Wandel in der
Innovations-/Unternehmenskultur als große Herausforderung der
kommenden zwei Jahre. Nur ein Viertel (26 Prozent) der
Repräsentanten von US-Unternehmen teilen diese Ansicht. Auch die
Schwierigkeiten bei der Voraussage von Trends bereitet den
deutschen Firmen überdurchschnittlich häufig Kopfzerbrechen.
Fast ein Viertel (23 Prozent) nannte dies als große
Innovationsherausforderung, während dies nur 14 Prozent der
Befragten von britischen Firmen so sehen.

- Nur 15 Prozent aller Befragten sind mit der Fähigkeit ihres
Unternehmens, Ideen in marktfähige Produkte und
Dienstleistungsangebote umzusetzen, "sehr zufrieden". Dies führt
auch mit 29 Prozent die Liste von Herausforderungen bezüglich
Innovation an, gefolgt von der Entwicklung einer angemessenen
Durchführungsstrategie für Innovationen (26 Prozent).

- Nach Nordamerika sehen die Befragten Asien als die innovativste
Region der Welt an - noch vor Europa. Die Umfrageteilnehmer
wurden nach ihrer Einschätzung bezüglich der Innovationskraft
unterschiedlicher Regionen befragt, unabhängig davon, ob ihr
Unternehmen dort ansässig ist. Die Befragten in deutschen
Unternehmen bezeichnen Asien-Pazifik (34 Prozent) als
innovativer im Vergleich zu ihrer Heimatregion Westeuropa (23
Prozent).

- Innovationen werden von den Befragten aus Einzelhandel,
Informationstechnologie, Medien/Verlagswesen oder
Unterhaltungsindustrie eine große Bedeutung beigemessen. Weniger
bedeutend sind Innovationen für die Vertreter von Logistik,
Luft- und Raumfahrt oder Verteidigung. Mehr als die Hälfte (54
Prozent) der Befragten aus dem Einzelhandel zeigen sich "sehr
zufrieden" mit dem Innovationsprozess in ihrer Firma.

Die Ergebnisse der Innovationsstudie bestätigen das Phänomen der
multipolaren Welt und ihre wirtschaftlichen Konsequenzen: Die globale
Wirtschaftsmacht geht nicht mehr exklusiv von den USA, Westeuropa und
Japan aus, sondern verteilt sich zusätzlich auf eine wachsende Zahl
von aufstrebenden Schwellenländern wie Indien, China oder Brasilien.
Die Unternehmen aus diesen Newcomer-Regionen beteiligen sich immer
erfolgreicher am Wettlauf um Innovationen. "Um wettbewerbsfähig zu
bleiben, müssen Unternehmen der systematischen Planung, Umsetzung und
Kontrolle von Innovationen mehr Aufmerksamkeit widmen als bisher und
dabei die Zusammenarbeit mit Konsumenten, Zulieferern und innerhalb
der eigenen Organisation verbessern", so Dr. Stephan Scholtissek.

Zur Studie:

Die Economist Intelligence Unit befragte im vergangenen Jahr 601
Führungskräfte von großen Unternehmen in Nordamerika und Europa für
die Studie "Innovation - The next wave". Befragt wurden Chief
Executive Officers, Chief Financial Officers und andere
Vorstandsmitglieder sowie Vertreter des gehobenen Managements. Alle
beteiligten Firmen erwirtschaften einen jährlichen Ertrag über 750
Mio. USD, fast zwei Drittel der Unternehmen erlösen mehr als 5 Mrd.
USD im Jahr. Der Großteil der Studienteilnehmer stammt aus den USA
(58 Prozent), gefolgt von Großbritannien (16 Prozent), Deutschland
(15 Prozent) und Kanada (11 Prozent). Die Unternehmen der befragten
Führungskräfte gehören den folgenden Brachen an:
Finanzdienstleistungen, Technologie, Energie, Logistik, Luft- und
Raumfahrt, Verteidigung, Medien und Unterhaltung, verarbeitende
Industrie und hochwertige Dienstleistungen.

Über Accenture

Accenture ist ein weltweit agierender Managementberatungs-,
Technologie- und Outsourcing-Dienstleister. Mit dem Ziel,
Innovationen umzusetzen, hilft das Unternehmen seinen Kunden durch
die gemeinsame Arbeit, leistungsfähiger zu werden. Umfangreiches
Branchenwissen, Geschäftsprozess-Know-how, internationale Teams und
hohe Umsetzungskompetenz versetzen Accenture in die Lage, die
richtigen Mitarbeiter, Fähigkeiten und Technologien bereit zu
stellen, um so die Leistung seiner Kunden zu verbessern. Mit rund
178.000 Mitarbeitern in 49 Ländern erwirtschaftete das Unternehmen im
vergangenen Fiskaljahr (zum 31. August 2007) einen Nettoumsatz von
19,7 Milliarden US-Dollar. Die Internet-Adresse lautet
www.accenture.de .

Originaltext: Accenture GmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/39565
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_39565.rss2

Pressekontakt:
Accenture
Dr. Christian Seidenabel
Campus Kronberg 1
61476 Kronberg im Taunus
Tel.: (06173) 94 67 353
E-Mail: christian.seidenabel@accenture.com


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