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Neues Deutschland: zum Wahlausgang in Paraguay

Geschrieben am 21-04-2008

Berlin (ots) - Der Traum vom anderen Paraguay hat begonnen: Seit
1947 stellte die Colorado-Partei den Präsidenten, ob in der
Stroessner-Diktatur (1954-1989) oder in der Demokratur davor und
danach. Damit ist es nun für mindestens fünf Jahre vorbei - so lange
dauert die Amtszeit des frisch gewählten Befreiungstheologen Fernando
Lugo, direkte Wiederwahl verfassungsgemäß ausgeschlossen.
Das Aufatmen und der Jubel über das Ende einer Epoche bestimmte am
Wahlabend das Bild in der Hauptstadt Asunción. Auf dem Land war das
nicht anders: 40 Prozent der paraguayischen Bevölkerung sind
Kleinbauern und damit Opfer der extrem ungleichen Landverteilung und
des einseitig auf den Sojaexport ausgerichteten Agrarmodells. Für sie
beinhaltet der Traum vom anderen Paraguay schlicht das Ende von
Landraub, Vertreibung und Verelendung. Ihr Hoffnungsträger heißt
Lugo.
Lugo hat keine Revolution versprochen, jedoch Armut und Korruption
den Kampf angesagt. Rationale statt radikale Programme lautet sein
Credo. Dafür hat er die Mehrheit der Paraguayer hinter sich, nicht
jedoch die alten Eliten. Und ohne Parlamentsmehrheit für das eigene
Lager ist Lugo zu Kompromissen gezwungen. Die von Jahr zu Jahr
wachsende Zahl der Unzufriedenen hat Lugo den Wahlsieg beschert. Nun
muss er erfolgreich zwischen ihren Bedürfnissen und den
teilentmachteten Eliten vermitteln. Einfach ist anders.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59019
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59019.rss2

Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21


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