Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Forschung in den USA
Geschrieben am 21-04-2008 |
Bielefeld (ots) - Die Welt sorgt sich um die Welt. Die immer deutlicher sichtbar werdenden Anzeichen für einen Klimawandel haben auch einen Wandel im Nachdenken darüber und in vielen Ländern einen Wandel in der Politik bewirkt. In Deutschland werden Umweltzonen eingerichtet und drastische Maßnahmen zur Beschränkung von CO2-Emissionen bei Privat-Pkw in Gang gebracht. Ein lächerlich kleiner Tropfen auf den heißen Stein verglichen mit dem Einspar-Potenzial der größten CO2-Emittenten auf diesem Planeten: die USA und China. Amerika gehört aber gleichzeitig zu den Ländern, die die geringsten Anstrengungen machen, etwas gegen ihren exorbitanten Ausstoß zu unternehmen. George W. Bush gefällt das Thema Klimawandel überhaupt nicht, denn Klimaschutz kostet Wirtschaftswachstum. Darum unterzeichnete er nicht das Kyoto-Protokoll, und darum werden US-amerikanische Forscher, die vor den Folgen des Klimawandels warnen, im Weißen Haus nicht gehört. Oder ihre Ergebnisse und Studien gar unterdrückt und manipuliert. Das ist nur eines von vielen Beispielen für den Stellenwert der Wissenschaft in den USA in den vergangenen siebeneinviertel Jahren. Andere Forschungen sind dem Noch-Präsidenten dagegen sehr genehm. Die Budgets für militärische Forschungsgebiete wurden in dem Maße - und darüber hinaus - erhöht, wie sie an anderer Stelle gekürzt wurden. In Amerika gilt: Krieg ist der Feind der Wissenschaft. Das ist nun wahrlich nicht neu. Joseph Weizenbaum, der kürzlich verstorbene Computerpionier, wurde nicht müde, zu berichten, wie in den Zeiten des Vietnamkrieges das berühmteste Wissenschaftsinstitut der Welt, das Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston, praktisch gänzlich zum Militärinstrument mit Standleitung zum Pentagon verkam. Perfektes Töten - eine wissenschaftliche Herausforderung dieser Zeit. Vietnam war aber - bei allem Respekt vor den unzähligen Toten dieses schrecklichen Krieges - ein Spaziergang verglichen mit der Gefahr, in die die aktuelle Kriegspoltik George W. Bushs die Welt stürzt. Deutsche Soldaten stehen an der Seite des amerikanischen Bündnispartners in Afghanistan unter Beschuss, der islamfundamentalistische Terror bedroht praktisch jedes Land der Welt auch im Inneren und beeinflusst damit die jeweilige Sicherheitspoltik, der Krieg der Kulturen ist ausgerufen. Machen wir uns nichts vor: Amerika ist immer noch der große Bruder, global gesehen die letzte verbliebene Weltmacht. Doch kann sich die Erde diese Art der Vormachtstellung der USA überhaupt noch leisten? Nur wenn der große Bruder wieder zu Verstand kommt. Dabei kann die Wissenschaft helfen. Gehört wird sie dort, an der wichtigsten Schaltstelle der Macht, erst wieder, wenn ein US-Präsidentschafts-Kandidat das Rennen macht, der die großen, global wichtigen Themen mit weniger Ideologie und mehr Expertise angeht. Wissenschaft ist Zukunft. Unser aller Zukunft.
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Pressekontakt: Westfalen-Blatt Nachrichtenleiter Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261
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