Börnsen/Krings: Sterben kein Ausstellungsstück
Geschrieben am 22-04-2008 |
Berlin (ots) - Anlässlich des Planes des Künstlers Gregor Schneider, einen sterbenden Menschen in einem Museum zu zeigen, erklären der kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen (Bönstrup) MdB, und das Mitglied im Ausschuss für Kultur und Medien, Dr. Günter Krings MdB:
Kunst darf sich nicht allein in einem Tabubruch erschöpfen. Daher geht die Ankündigung des Künstlers Gregor Schneider zu weit. Die Würde des Menschen ist unantastbar und der Mensch darf daher gerade an seinem Lebensende nicht zu einem bloßen Anschauungsobjekt herabgewürdigt werden. Diese Situation würde allerdings eintreten, sollten die Vorstellungen Schneiders in die Tat umgesetzt werden. Das Sterben ist die letzte Phase menschlichen Lebens, die nicht durch eine Zurschaustellung in der Öffentlichkeit für künstlerische oder sonstige Zwecke instrumentalisiert werden darf.
Bei Gregor Schneider handelt es sich um einen wichtigen zeitgenössischen Künstler, der sich hier anscheinend in eine Idee verrannt hat, die offenbar nur an makabre, voyeuristische Instinkte zu appellieren versucht. Es ist naiv zu glauben, dass wir eine Enttabuisierung dadurch erreichen, indem wir den höchst-persönlichen Sterbeprozess zum massenhaften Begaffen in ein Schaufenster zerren. Stattdessen müssen wir dafür Sorge tragen, dass sich Menschen individuell einem Sterbenden zuwenden.
Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7846 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7846.rss2
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