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Allgemeine Zeitung Mainz: Unheilvoll (Kommentar zu VW)

Geschrieben am 24-04-2008

Mainz (ots) - Lustreisen, Machtkampf, Mitbestimmungsstreit - seit
geraumer Zeit drängt sich der Eindruck auf, dass VW mehr Schlagzeilen
produziert als Autos. Gut für das Geschäft ist das auf Dauer sicher
nicht, denn ganz nebenbei handelt sich bei dem Wolfsburger Konzern um
Europas größten Autobauer, der eigentlich seine ganze Kraft für den
beinharten Konkurrenzkampf mit anderen Herstellern aufwenden müsste.
Leider steht zu befürchten, dass man sich bei VW noch eine ganze
Weile über Gebühr mit sich selbst beschäftigen wird. Während im
Streit um die Mitbestimmung der VW-Belegschaft in einer künftigen
Porsche-Holding noch vergleichsweise gute Chancen auf einen
Kompromiss bestehen, öffnen sich in der Auseinandersetzung um eine
Sperrminorität des Landes Niedersachsen tiefe Gräben. Wie das Urteil
des Europäischen Gerichtshofes zum VW-Gesetz mit Blick auf den
Einfluss des Landes auf den Konzern zu interpretieren ist, wird sich
wohl erst in langwierigen Verfahren vor Gericht klären lassen. Dabei
müsste doch allen Beteiligten - insbesondere Niedersachsens
Ministerpräsident Wulff - klar sein, dass es betriebswirtschaftlich
auf Dauer keinen Sinn macht, ja sogar gefährlich ist, wenn die
Politik sich ins Geschäft einmischt. Die Verquickung politischer und
wirtschaftlicher Interessen hat sich bislang noch immer als
unheilvoll erwiesen. Sie schadet dem Unternehmen und damit auch der
Belegschaft. "Regiert" die Politik mit, werden unpopuläre aber
notwendige Umstrukturierungen auf die lange Bank geschoben. Wohin das
führen kann, zeigen viele unrühmliche Beispiele. Die unvermeidlichen
Umbrüche kommen dann zwar später - dafür aber umso brutaler.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Tobias Reitz
crossmedia@vrm.de


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