WAZ: Staatsgründung vor 60 Jahren - Fest an der Seite Israels - Leitartikel von Lutz Heuken
Geschrieben am 06-05-2008 |
Essen (ots) - Ich habe von meinen Eltern ein wunderbares Land geerbt. Meinen Kindern hinterlasse ich ein Fragezeichen", sagt der israelische Soziologe Akiba Eldar.
Vor 60 Jahren wurde der Staat Israel gegründet. Nach Jahrhunderten der Verfolgung und Diskriminierung und nach der traumatischen Erfahrung des Holocaust sehnten sich die Juden nach einer sicheren Heimstatt. Im jungen Israel war die Euphorie grenzenlos. Doch heute müssen wir feststellen: Der Traum der Juden hat sich bislang nicht erfüllt. Noch immer erleben die Israelis jeden Tag als Tag der Bedrohung.
In Europa wird allzu häufig übersehen, dass es für die Israelis tatsächlich immer noch ums nackte Überleben geht. Wenn der Iran atomar aufrüstet, so wird die Bedrohung durch das Mullah-Regime in Europa eher abstrakt wahrgenommen, in Israel aber ist sie konkret. Die islamischen Fanatiker in Teheran haben sich die Auslöschung des Judenstaates auf ihre Fahnen geschrieben - wie es ihre furchtbaren Statthalter der Hisbollah und der Hamas im Nahen Osten tun.
Nicht wenige in Europa neigen dazu, die Schuld am Nahost-Konflikt beiden Seiten gleichermaßen zuzuschreiben - so als gelte es, eine Position des Ausgleichs zu finden zwischen der israelischen Regierung und den Islamisten. Dass es sich auf der einen Seite um die einzige Demokratie im Nahen Osten handelt, auf der anderen Seite um fanatische Anhänger einer menschenverachtenden Ideologie - viel zu leicht sieht so mancher darüber hinweg. Nein, wenn das Existenzrecht Israels bedroht ist, kann es kein Abwägen geben. Mit dankenswerter Klarheit hat das Bundeskanzlerin Merkel klargemacht. Die Sicherheit Israels sei Staatsräson in Deutschland, sagte sie in einer vielbeachteten Rede vor der Knesset.
Sich so eindeutig zu Israel zu bekennen, heißt nicht, auf Kritik an der israelischen Politik zu verzichten. Wer jemals das Elend der Palästinenser gerade im Gazastreifen erlebt hat, muss auch nach der israelischen Verantwortung für diese Zustände fragen. Solange solche Armut und Unterdrückung herrschen, wird es keinen echten Frieden geben zwischen den Nachbarn.
Nachdem Deutsche Millionen Juden ermordet haben, trägt unser Land besondere Verantwortung für Israel. Dass nach einer Umfrage 53 Prozent der Deutschen eine solche besondere Verantwortung ablehnen, ist vor dem Hintergrund des Menschheitsverbrechens der Nazis beschämend. Wir sollten alles tun, dass Israels Kinder in einem wunderbaren Land leben können.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
Pressekontakt: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Zentralredaktion Telefon: 0201 / 804-2727 zentralredaktion@waz.de
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