Adidas "Workplace Standards" nur Papierener Tiger / Kritische Nachfragen auf der Hauptversammlung, von INKOTA / "Die Hürden sind überwindbar" / Vorschläge der PLAY FAIR 2008-Kampagne
Geschrieben am 08-05-2008 |
Berlin/Fürth (ots) - Der im April veröffentlichte PLAY FAIR 2008 Report "Die Hürden überwinden" stellt vier Schlüsselbereiche heraus, in denen die Sportbekleidungsindustrie proaktiv handeln muss: Niedriglöhne; Missbrauch von Kurzzeitverträgen und anderen prekären Beschäftigungsformen; Verstöße gegen die Vereinigungsfreiheit und das Recht auf Tarifverhandlungen sowie Betriebsschließungen aufgrund von Umstrukturierungen.
Adidas erkennt die Vereinigungsfreiheit als ein wesentliches Arbeitsrecht an, doch gleichzeitig wird die Produktion in Regionen verstärkt, in denen dieses Recht gesetzlich eingeschränkt, verboten oder bedroht ist. Die Verlagerung in "idealere Standorte", hat in Fabriken, in denen mühevoll Verbesserungen errungen wurden, zu Schließungen und Massenentlassungen geführt. Dafür stehen Fälle wie beim indonesischen Adidas-Zulieferer PT Spotec und PT Dong Joe. Dort wurden 10.500 ArbeiterInnen entlassen. Die Kündigungen kamen fristlos und die Fabriken schulden den ArbeiterInnen mehrere Monate Lohnzahlungen und Abfindungen.
Bei wichtigen Lieferanten hat Adidas ein "schlankes" Fertigungssystem eingeführt. Bei der schlanken Fertigung kommt es zu stark monotonen Arbeitsabläufen. Die Untersuchung einer chinesischen Sportschuhfabrik zeigt Verbesserungen bei Effizienz, Flexibilität und Qualität - allerdings:"Positive Auswirkungen auf die Löhne und Arbeitsstunden der Beschäftigten sind weniger deutlich erkennbar." Es kommt zu extremen Stress. Vor sportlichen Events wie der anstehenden UEFA- EM und Olympia steigt der Produktionsdruck noch zusätzlich. Beschäftigte in Adidas-Linien berichten von bis zu vier Überstunden pro Tag (bis zu 70 Stunden pro Woche) bei normalem Produktionsablauf. Darüber hinaus gibt es die Pra-xis der "Loyalitätszeit". Es wird erwartet vor Schichtbeginn am Arbeitsplatz zu sein, um die Maschinen zu reinigen und vorzubereiten bzw. länger zu arbeiten. An sechs der in China untersuchten Yue Yuen-Zulieferfabriken für Adidas können die ArbeiterInnen den Arbeitsplatz erst verlassen, wenn die Produktionsquoten erfüllt sind. Zusätzlich geleistete Stunden werden nicht registriert, so dass überzählige Überstunden zumindest auf dem Papier eingedämmt sind.
Vor vier Jahren hat PLAY FAIR die Industrie aufgefordert echte Verbesserungen bei der Einhaltung von Arbeitsnormen bis zu den Olympischen Spielen in Peking umzusetzen. Bis zu den Spielen sind es nur noch wenige Monate und der Fortschritt in grundlegenden Bereichen ist marginal. Es wäre ein positives Signal, wenn Adidas ernsthaft die Probleme angehen und nicht die Schwäche von Zulieferbetrieben aber vor allem der ArbeiterInnen bewusst ausnutzen würde.
Mit Nachdruck u. öffentlichen Aktionen fordert INKOTA, Teil der Clean Clothes Campaign: Zahlen Sie einen fairen Preis. Fördern Sie, dass die Näherinnen unabhängig ihre Rechte durchsetzen können. Verändern Sie die Einkaufspolitik und setzen Sie sich für gute unabhängige Sozial-Audits und Überprüfungen sowie die Finanzierung von Ver-besserungsmaßnahmen ein. Sagt Berndt Hinzmann.
Originaltext: INKOTA-netzwerk e.V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70663 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70663.rss2
Pressekontakt: INKOTA-netzwerk e.V., Berndt Hinzmann; Tel. 030-4289111, Mobil: 0160 94 69 87 70 Email: hinzmann@inkota.de; Download des Reports: www.inkota.de/olympiaplayfair2008
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