Wiesbadener Kurier: (Kommentar zu Bußgeldern)
Geschrieben am 21-05-2008 |
Wiesbaden (ots) - Von Abzocke der Autofahrer kann keine Rede sein. Selbst notorische Verkehrssünder sollten sich mit Klagen besser zurückhalten. Denn der nochmals überarbeitete und jetzt vom Kabinett beschlossene Bußgeldkatalog erweist sich trotz teilweise kräftiger Erhöhungen als eher halbherziges Unterfangen. Die Verschärfungen korrigieren vielfach nur die lächerlich niedrigen Gebührensätze der Vergangenheit. Beim Bußgeld-Niveau erreicht das "Freie-Fahrt-für-freie-Bürger"-Land kaum einmal das europäische Mittelfeld. Vor allem Raser zahlen in Nachbarländern wie Frankreich und Italien deutlich mehr. Zudem hat man unverständlicherweise auf eine Verschärfung bei den Punkten in Flensburg und auf längere Fahrverbote verzichtet, obwohl gerade hier die Abschreckungswirkung deutlich höher ist. Der gröbste Mangel des alten wie des neuen Bußgeldkatalogs besteht indes in der geringen Kontrolldichte. Nur der Verkehrssünder, der damit rechnen muss, erwischt zu werden, ist durch Strafgelder, die erst einmal nur auf dem Papier stehen, zu beeindrucken. Wenn es an Polizeibeamten im Einsatz fehlt, sollte als zweitbeste Lösung wenigstens die Zahl der "Starenkästen" erhöht werden, um Rotsünder zu erfassen oder die Geschwindigkeit an neuralgischen Punkten nachhaltig zu senken. Denn darum geht es: um Eindämmen von Rasen, Drängeln und rücksichtslosem Verhalten, um ein Mehr an Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer. Und nicht ums Abkassieren.
Originaltext: Wiesbadener Kurier Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/64428 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_64428.rss2
Pressekontakt: Wiesbadener Kurier Alexander Hoffmann crossmedia@vrm.de
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