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Die Milch und das Geld - Kommentar von Ulrich Schilling-Strack

Geschrieben am 27-05-2008

Essen (ots) - Der Milchpreis ist ein politischer Preis. Wie beim
täglichen Brot lesen wir an ihm die Kosten unserer Lebensmittel ab.
Als er stieg im letzten Jahr, war die Erregung deshalb groß. Wer
jeden Cent umdrehen muss, und das sind nicht wenige, musste schon
sehr genau rechnen, ob das Geld noch reichte für Milch, Butter,
Jogurt.

Dann wurde die Milch wieder billiger. Zur Freude des Verbrauchers,
der schon genug gebeutelt wird durch höhere Preise für Benzin, Gas
oder Strom.

Nun beginnt der Bauer zu rechnen. Auch er zahlt heute mehr für
Benzin, Gas, Strom als vor ein paar Monaten. Hat dazu seine Quoten,
Verordnungen. Addiert die Einnahmen, subtrahiert die Ausgaben und
stellt dann fest: Davon kann ich nicht mehr leben.

Was tun? Den Bauern zum Sündenbock machen? Weil er mit Streik
droht? Die Lebensmittelkonzerne kritisieren, die den Erzeugern immer
niedrigere Preise diktieren - und dann steigen die Preise für den
Verbraucher, dessen Haushaltskasse sowieso schrumpft? Politisch ist
der Milchpreis. Auch deshalb, weil Politik die Kunst des Ausgleichs
ist.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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