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Ein Signal, aber noch keine Lösung. WWF begrüßt Merkels 500 Millionen-Zusage für biologische Vielfalt und fordert internationalen Finanzfahrplan.

Geschrieben am 28-05-2008

Bonn (ots) - Der WWF begrüßt die Ankündigung von Bundeskanzlerin
Merkel, neue Gelder für den Schutz der biologischen Vielfalt und
insbesondere der Wälder zur Verfügung zu stellen. Die Kanzlerin
erklärte heute zum Auftakt des Ministertreffens beim UN-Umweltgipfel,
Deutschland werde von 2009 bis 2012 zusätzlich 500 Millionen Euro und
ab 2013 jährlich 500 Millionen aufbringen. "Das ist das von allen
erhoffte starke Signal der Kanzlerin an die Staatengemeinschaft",
erklärte Jörg Roos, WWF-Sprecher auf dem UN-Gipfel. "Jetzt müssen
andere Länder nachziehen. Denn auch mit diesen neuen Geldern ist das
Ziel, den Verlust der biologischen Vielfalt bis 2010 zu bremsen,
nicht zu erreichen. Dafür ist die Finanzierungslücke noch immer viel
zu groß." Nach einer Berechnung des WWF investiert die
Weltgemeinschaft derzeit etwa 3,8 bis 6,3 Milliarden Euro in
Schutzgebiete - erforderlich sind jedoch 20 bis 30 Milliarden Euro.

Der WWF fordert die Umweltminister auf, ein klares Regime für die
Finanzierung von Schutzgebieten zu schaffen. "Gerade in diesem Punkt
gibt es bislang keine Fortschritte. Was wir brauchen, sind klare
Festlegungen der Staatengemeinschaft, wer bis wann wie viel Geld für
den weltweiten Schutz der Artenvielfalt, Wälder und Meere gibt. Ohne
einen verbindlichen Finanzierungs-Fahrplan wird das Artensterben
weitergehen", so Roos. Ein Modell sei die von Merkel vorgeschlagene
Finanzierung des Naturschutzes aus den Geldern des Emissionshandels.

Vorsichtiger als Umweltminister Gabriel bewertet der WWF die
Fortschritte beim Streit um den Zugang zu natürlichen Ressourcen und
der Gewinnaufteilung zwischen Konzernen und Herkunftsländern (Access
and Benefit Sharing). Dabei geht es zum Beispiel um Medikamente, die
aus tropischen Pflanzen gewonnen werden. "Die Verhandlungen hier in
Bonn liefen schleppend und kontrovers. Aber wir sehen eine gute
Chance, dass wir bis Freitag zumindest einen Fahrplan haben, mit dem
die Staaten bis 2010 zu einer verbindlichen Regelung kommen. Klar ist
aber auch: Solange wir diese Regelung nicht haben, werden die
Konzerne weiterhin die Gewinne einstreichen, während die meist armen
Herkunftsländer in die Röhre schauen", so WWF-Sprecher Roos.

Weitere Informationen: www.wwf.de/cbd-presse

Originaltext: WWF World Wide Fund For Nature
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6638
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6638.rss2

Pressekontakt:
Ralph Kampwirth, Pressesprecher WWF, Tel. 0162-2914473


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