Rheinische Post: Deutsche Vorreiter
Geschrieben am 28-05-2008 |
Düsseldorf (ots) - Von Klaus Peter Kühn
Angela Merkel hat auf der UN-Naturschutzkonferenz in Bonn mit einer mitreißenden Rede und einer überraschend hohen Finanz-Zusage einen Stein ins Rollen gebracht. Gut möglich, dass ihr Engagement wie vor 13 Jahren - als sie die Berliner UN-Klimakonferenz leitete - in Kürze zu einem internationalem Abkommen führt. Es ist doppelt sinnvoll, dass Deutschland auch bei der Unterstützung von Regenwald-Schutzgebieten eine Vorreiterrolle anstrebt. Denn intakte Urwälder bewahren nicht nur die Artenvielfalt, sie helfen auch dem Klima. Regenwälder binden große Mengen des Treibhausgases CO2. Wenn sie allerdings niedergebrannt werden, setzen sie viel größere Massen frei. Der "Erdgipfel" von Rio 1992 gab wichtige Anstöße, die Bewohnbarkeit des Planeten zu sichern. Es ging in Rio freilich nicht nur um Klima- und Artenschutz, sondern auch um Armutsbekämpfung. Wer arm ist, kann kaum auf Raubbau an der Natur verzichten. Geld aus Industrieländern kann da helfen. Der beste Schutz ist jedoch die realistische Chance, mit der intakten Natur mehr als mit der zerstörten verdienen zu können. Vereinbarungen für eine gerechte Aufteilung solcher Erträge zwischen Industrie- und Entwicklungsländern sind in Bonn in Sicht.
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