WAZ: Nach dem Atomalarm - Transparenz ein Muss - Leitartikel von Peter Sennekamp
Geschrieben am 05-06-2008 |
Essen (ots) - Wer 1986 gebannt vor dem Fernseher saß, nach Tagen der Vertuschung die Schreckensbilder aus Tschernobyl, die rauchenden Reaktortrümmer, die hilflosen, ungeschützten Atomarbeiter im radioaktiven Schrott hantieren sah, wird "Transparenz" und schnelle Information bei Reaktorstörfällen zu schätzen wissen. Peinliches bis kriminelles "Unter den Teppich kehren" solcher Fälle hat Folgen: Energiekommissar Piebalgs will sich nicht den Stempel des "Vertuschers" aufdrücken lassen. Er ist sich mit den Atomkonzern-Chefs einig, dass geplatzte Druckleitungen und radioaktive Dampfwolken in Reaktorgebäuden präziser öffentlich gemacht werden sollen. Damit bekommen Journalisten, Betreiber und Aufsichtsbehörden eine höhere Verantwortung, mit solchen Meldungen präzise umzugehen. Glücklicherweise klingeln bei der EU-Warnstelle "Ecurie" bislang nur zwei bis drei Mal im Jahr die Alarmglocken. Mit der EU-Ost-Erweiterung sind aber in Bulgarien, Rumänien und der Slowakei einige "alte Schätzchen" hinzugekommen, die uns noch unangenehme Meldungen liefern werden.
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