Neue Westfälische: Michael Vesper, Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes, in einem Gastbeitrag zum Thema "Sport, Doping und Olympia" exklusiv in der Neuen Westfälischen Bielefeld:
Geschrieben am 25-07-2008 |
Bielefeld (ots) - Der Sport ist Abbild unserer Gesellschaft. Verbrechen, Betrug und abweichendes Verhalten gibt es leider überall da, wo Menschen zusammen leben - nicht nur, aber eben auch im Sport. Es ist pharisäerhaft, vom Sport mehr zu verlangen, als die Gesellschaft, in der er existiert, halten kann. Der Sport kann nicht versprechen, Doping vollständig zu besiegen und auszumerzen. Aber er muss gemeinsam mit dem Staat glaubwürdig und mit aller Entschiedenheit dagegen ankämpfen. Die Spiele in Peking werden mit 4.500 Proben die am besten kontrollierten in der Geschichte des IOC sein. Mehr noch: Alle Proben werden auf acht Jahre eingefroren, so dass auch später entwickelte Analysemethoden zum Einsatz kommen. Diese Unsicherheit ist die effizienteste Abschreckung. Unsere Mannschaft in Peking verfolgt drei Ziele. Wir wollen erstens erfolgreich sein und möglichst besser abschneiden als in Athen. Wir wollen aber zweitens keinen schmutzigen Lorbeer, sondern unsere Erfolge ausschließlich mit sauberen Mitteln erzielen. Und wir wollen drittens gute Vertreter unseres Landes sein - und dazu zählt selbstverständlich auch eine glasklare Haltung zur Menschenrechtsfrage.
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