Allg. Zeitung Mainz: Allgemeine Zeitung Mainz zur Pendlerpauschale
Geschrieben am 04-08-2008 |
Mainz (ots) - Sinnvoller Ansatz
Die Diskussion über die Pendlerpauschale hat zwei Seiten - eine politische und eine juristische. Da sind zunächst die immer lauteren Forderungen von Politikern, die eine Rückkehr zur früheren Regelung verlangen: Jeder soll seine Fahrtkosten zum Arbeitsplatz wieder vom ersten Kilometer an geltend machen können. Die Motive sind allerdings sehr unterschiedlich: CSU-Wahlkämpfer haben hier - wie auch bei anderen Themen - die bevorstehende Landtagswahl fest im Blick. Andere Politiker weisen zu Recht darauf hin, dass die explodierenden Benzinpreise für Arbeitnehmer, die täglich weite Wege zurücklegen müssen, kaum noch zu bezahlen sind. Und gerade Menschen mit niedrigem Einkommen und entsprechend geringer Steuerschuld bleiben weitgehend auf ihren Fahrtkosten sitzen. Die juristische Seite ist das bevorstehende Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Änderung der Pendlerpauschale. Vieles deutet darauf hin, dass die Karlsruher Richter das Gesetz kippen werden. Denn die politische Forderung, dass Arbeitnehmer ja in die Nähe ihres Arbeitsplatzes ziehen und damit die Belastungen verringern können, hat einen Haken: Sie führt bei Doppelverdienern, die an unterschiedlichen Orten arbeiten, zu einer erheblichen Benachteiligung gegenüber anderen Steuerzahlern. Die Richter werden also vermutlich die Große Koalition zwingen, eine neue Regelung zu treffen. Und da ist die von Umweltminister Gabriel vorgeschlagene Kilometer-Obergrenze für die Absetzbarkeit von Fahrtkosten ein sinnvoller Ansatz. Zusammen mit Grenzen bei der Absetzbarkeit von extremen Spritfressern bei den Firmenwagen lässt sich gewiss ein Paket schnüren, das für den Staat finanzierbar ist und Pendler dennoch wirkungsvoll entlastet.
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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz verantwortlich: stellvertretender Chefredakteur Peter Königsberger Telefon: 06131-48-5921 pkoenigsberger@vrm.de
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